Fischerboote liegen im Hafen von Nizza, auf einem der Boote weht eine Flagge der Vereinten Nationen.

Steigender Meeresspiegel 200 Küstenorte schließen Klima-Bündnis

Stand: 08.06.2025 11:05 Uhr

Weltweit bedroht der steigende Meeresspiegel Menschen und Orte an den Küsten. Rund 200 Städte haben sich nun zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um klimabedingte Gefahren gemeinsam besser bewältigen zu können.

Kurz vor der UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza haben rund 200 Küstenorte unter Führung der Vereinten Nationen ein Bündnis geschlossen, um gemeinsam besser mit den Gefahren des Klimawandels fertig zu werden. Wie das neue Bündnis erklärte, werden bis 2050 voraussichtlich mehr als eine Milliarde Menschen in Gebieten leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen und dadurch besonders anfällig für Überflutungen und Stürme sind. 

Nicht ob, sondern wann es passiert

"Wir zählen den Anstieg des Wassers nicht in Zentimetern, sondern in Zahl der Einwohner, die umgesiedelt werden müssen", erklärte der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi. "Es geht nicht darum, ob, sondern wann es passiert", pflichtete die Bürgermeisterin der US-Metropole New Orleans, LaToya Cantrell, ihm bei. Angesichts der Gefahr beschwor sie "die Macht der Zusammenarbeit und des Austauschs". Küstenstädte in verschiedenen Erdregionen könnten sich über Vorgehensweisen zum Schutz vor klimabedingten Gefahren austauschen und sich gegenseitig unterstützen. New Orleans hatte 2005 durch den Hurrikan "Katrina" schwere Zerstörungen erlitten.

Regelmäßiger Austausch geplant

Das neue Bündnis hat seinen Sitz in Nizza, dessen Bürgermeister Estrosi hat den Vorsitz inne. Vorgesehen sind ein regelmäßiger Austausch der Küstenstädte in Online-Konferenzen sowie ein jährliches Gipfeltreffen zu den Anpassungsmaßnahmen. Das nächste Gipfeltreffen soll kommendes Jahr in Marokko stattfinden. 

Zudem sollen Arbeitsgruppen mit Experten und örtlichen Zusammenschlüssen gebildet werden, die Erkenntnisse über mögliche Probleme der Küstenorte und deren Bekämpfung sammeln. Geplant ist außerdem, den Austausch zwischen Küstenorten und Entwicklungsbanken zu verstärken, damit mehr Mittel für Anpassungsmaßnahmen bereitgestellt werden. Als UN-Organisation wird das neue Bündnis auch bei den internationalen Klimaverhandlungen Gehör finden.

Liste von Selbstverpflichtungen

In Nizza beginnt am Montag die UN-Ozeankonferenz. Dazu werden Vertreter von 130 Staaten erwartet. Nach den ersten beiden Ausgaben in New York (2017) und Lissabon (2022) organisieren Frankreich und Costa Rica gemeinsam das Treffen.

Das Treffen gilt als wichtigster internationaler Gipfel für den Meeresschutz. Neben einer bereits weitgehend ausgehandelten Erklärung zum Schutz der Ozeane sollen die Staaten eine Liste von Selbstverpflichtungen vorlegen. Die Konferenz dauert bis 13. Juni.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 08. Juni 2025 um 10:00 Uhr.