Föhnwolken ziehen über dem Tennengebirge im Salzburger Flachgau.

Baden-Württemberg Familie aus BW in den Alpen aus Bergnot gerettet

Stand: 31.05.2025 19:45 Uhr

Eine Familie aus der Nähe von Heidelberg bricht in Österreich zu einer Bergwanderung auf. Als sie nicht mehr weiter kommt, rufen sie nachts die Bergrettung.

Von SWR

Eine deutsche Familie aus der Nähe von Heidelberg ist in der Nacht zum Samstag aus dem österreichischen Tennengebirge (Bundesland Salzburg) gerettet worden. Die Familie mit Kindern im Alter von 8, 10 und 14 Jahren kam nicht mehr weiter und ließ sich von Bergrettern zu einer Hütte bringen. 

Familie hatte schlechte Wanderausrüstung dabei

Die Fünf waren am Freitag zu einer Überschreitung des Gebirges aufgebrochen, obwohl der Hüttenwirt der Ellmauhütte, wo sie übernachtet hatten, aufgrund ihrer schlechten Ausrüstung und der Altschneefelder von dieser rund siebenstündigen herausfordernden Tour abgeraten habe, berichtete am Samstag die Salzburger Bergrettung. Die Eltern trugen Trekkingschuhe und die Kinder Laufschuhe, die laut Bergrettung für die Tour ungeeignet waren.


Die Eltern starteten zusammen mit ihren Kindern am Freitag um 8:30 Uhr von der Ellmauhütte in Werfenweng (Pongau) und wollten über die sogenannte Hochthronleiter in rund 2.500 Metern zur Söldenhütte gelangen. Dort meldete sich der Vater ab 18:00 Uhr mehrmals beim Wirt und kündigte immer wieder eine spätere Ankunft an. Um 23.00 Uhr rief er schließlich doch den Notruf und gab an, sie befänden sich im Bereich der Tauernscharte (2.100 Meter) und kämen nicht mehr weiter.

Eltern und Kinder waren unterkühlt

Elf Bergretter stiegen zu der in Bergnot geratenen Famillie auf und brachte sie am Seil gesichert über Altschneefelder zur Hütte, wo sie um 3:15 Uhr mitten in der Nacht unverletzt eintrafen. "Sie waren unterkühlt. Wir haben sie am Berg mit warmer Kleidung versorgt", schilderte Einsatzleiter Stefan Koller. Die Wanderer hatten weder eine Regenausrüstung noch eine Stirnlampe oder einen Biwak-Sack dabei.

"Die Familie war 17 Stunden lang unterwegs und sich der Gefahr nicht bewusst", sagte Koller. Er wies darauf hin, wie wichtig es sei, eine Bergtour gründlich zu planen und auf die Wetterbedingungen und die Schneesituation zu achten.

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