Ein Mobilfunkmast steht am Rande eines Wohngebiets.

Baden-Württemberg Mobilfunk-Messwoche in Baden-Württemberg: Nutzer können aktuelle Daten liefern

Stand: 26.05.2025 08:46 Uhr

Eine Woche lang können Nutzerinnen und Nutzer die Qualität des Mobilfunknetzes dokumentieren. Damit soll sich zeigen, wo es Funklöcher gibt und wie die tatsächliche Versorgung ist.

Von SWR

Wie steht es um die Qualität des Mobilfunknetzes? Dieser Frage wollen Bund, Länder und Kommunen bei der bundesweit ersten Mobilfunk-Messwoche nachgehen. Das Innen- und Digitalisierungsministerium Baden-Württemberg begleitet die Aktion, die von 26. Mai bis 1. Juni dauert. Die gemeinsame Initiative soll die Mobilfunknetzqualität aus Nutzersicht sichtbar machen - auch in ländlichen oder topografisch anspruchsvollen Gebieten.

BW-Innenminister Strobl: "Wichtiger Schritt"

"Die erste bundesweite Mobilfunk-Messwoche bietet allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, die Netzverfügbarkeit aus der Nutzerperspektive in ihrer Region sichtbar zu machen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Mobilfunkversorgung weiter zu verbessern - deutschlandweit und in Baden-Württemberg", so Digitalisierungsminister Thomas Strobl (CDU). Alle seien eingeladen, aktiv ihre Netzqualität zu messen und so wertvolle, praxisnahe Daten zu liefern. Diese Informationen seien hilfreich, um regionale Versorgungsdefizite frühzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen zur Optimierung der flächendeckenden Mobilfunkversorgung zu ergreifen, heißt es in einer Mitteilung des baden-württembergischen Innenministeriums.

Baden-Württemberg checkt sein Netz

Während der bundesweiten Mobilfunk-Messwoche können alle Handybesitzer mit ihrem Smartphone und der App der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung die Mobilfunkversorgung in ihrer Umgebung erfassen - egal ob in der Stadt oder im ländlichen Raum. Die App ist kostenlos in App-Stores verfügbar. Nach dem Download könne die Messung sofort gestartet werden, eine Anmeldung sei nicht erforderlich. Im Hintergrund werde in regelmäßigen Abständen die Netzqualität und der dazugehörige Standort per GPS erfasst. Je mehr Menschen sich beteiligten, desto präziser werde das Bild der Mobilfunkversorgung in Baden-Württemberg, so das Innenministerum.

Die Daten fließen anonymisiert in die Funklochkarte des Gigabitgrundbuchs ein, heißt es weiter. Diese offiziellen Versorgungsmeldungen sollen dann unter anderem dazu beitragen, bei regionalen Auffälligkeiten fundierte professionelle Messungen zu initiieren. Die Mobilfunk-Messwoche wurde von der Bundesregierung initiiert.

Mobilfunkversorgung in Baden-Württemberg
Nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur werden mehr als 96 Prozent der Fläche von Baden-Württemberg mit 4G (LTE) versorgt. Die Versorgung mit dem neusten Mobilfunkstandard 5G liegt demnach bei über 90 Prozent. Laut Innenministerium soll mit verschiedenen Maßnahmen eine flächendeckende Mobilfunkversorgung in Baden-Württemberg erreicht werden - unter anderem durch eine Anpassung der Landesbauordnung. Seit Juni 2023 gelten vereinfachte Genehmigungsverfahren für Mobilfunkanlagen. Das Land Baden-Württemberg stellt aber auch eigene Liegenschaften und Flächen als Standorte für Mobilfunkmasten zur Verfügung. Außerdem können Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen Standorte melden, die sie für den Mobilfunkausbau bereitstellen wollen.

Sendung am Mo., 26.5.2025 6:00 Uhr, Radionachrichten für SWR 1/4 BW

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