SWR Aktuell Audio

Baden-Württemberg Nach Unfall mit drei Toten in Freiburg: Fahrer mit 1,4 Promille am Steuer

Stand: 16.05.2025 09:04 Uhr

Drei Tote und vier Schwerverletzte: Der Unfall Anfang Mai auf einem Parkplatz neben der B3 in Freiburg hat viel Entsetzen ausgelöst. Jetzt ist klar: Es war Alkohol im Spiel.

Von Paulina Flad, Anita Westrup

Nach dem schweren Unfall auf der B3 bei Freiburg-St. Georgen mit drei Toten am ersten Maiwochenende haben Polizei und Staatsanwaltschaft das Ergebnis eines Bluttests veröffentlicht. Demnach hatte der 46 Jahre alte Fahrer des Unfallwagens Alkohol getrunken.

Aufprall auf Parkplatz: Auto mit Familie sofort in Brand geraten

Am 3. Mai war eine siebenköpfige Familie mit ihrem Auto parallel zur B3 auf einen Parkplatz gefahren - möglicherweise hatte der Unfallfahrer die Parkplatz-Einfahrt auf Höhe St. Georgen nicht erkannt. Laut Polizei war das Familienauto dort "nahezu ungebremst" auf einen parkenden Lkw aufgefahren und sofort in Brand geraten.

Zeugen holten alle Insassen aus dem brennenden Wagen. Ein sechsjähriges Mädchen und ein 27-Jähriger starben noch am Unfallort. Eine 13-Jährige starb später in einem Krankenhaus. Vier weitere Personen wurden schwer verletzt. Wie sich später herausstellte, war der Wagen mit der siebenköpfigen Familie zu voll. Das Fahrzeug war lediglich für fünf Menschen ausgelegt.

Blutentnahme: Familienvater hatte 1,4 Promille im Blut

Bei dem tragischen Unfall soll der Fahrer, der 46-jährige Familienvater, unter Alkoholeinfluss gestanden haben. Eine Konzentration von 1,4 Promille sei im Blut gemessen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Mann befinde sich weiterhin in stationärer Behandlung im Krankenhaus.

Die übrigen überlebenden Fahrzeuginsassen konnten bereits aus der Klinik entlassen werden. Dies betrifft die 34-jährige Mutter sowie zwei Jungen im Alter von drei und sieben Jahren. Angaben zum Unfallgeschehen habe es von diesen Personen bislang nicht gegeben. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an.

Hat der Unfallfahrer die Parkplatz-Einfahrt nicht erkannt?

Nach Auskunft eines Polizeisprechers liegt die Einfahrt zu dem Parkplatz so eng an der Bundesstraße, dass dies durchaus mal verwechselt werden könnte. Ob das der Grund für den Unfall gewesen ist, versuchen die Ermittler des Polizeipräsidiums Freiburg herauszufinden. Bremsspuren haben sie vor Ort nicht gefunden.

Der ADAC Südbaden ging wenige Tage nach dem Unfall von einem tragischen Unglück aus. An sich sei der Lkw-Parkplatz bei St. Georgen nicht gefährlich. In der Vergangenheit sei er nicht als Unfallschwerpunkt aufgefallen, sagte Andreas Müller, Leiter der Abteilung Verkehr des ADAC Südbaden, dem SWR am 5.Mai.

Dennoch gäbe es Möglichkeiten, den Parkplatz zusätzlich zu sichern, meinte Müller. Beispielsweise durch sogenannte Rüttelstreifen, die bei der Einfahrt auf den Parkplatz akustisch klar machen könnten, dass die Schnellstraße endet. "Jeder Unfall ist einer zu viel", sagte Müller. Deshalb könne der Unfall Anlass genug sein, solche Maßnahmen zu ergreifen.

Am 5. Mai 2025 berichtete SWR Aktuell Baden-Württemberg über den schweren Unfall:

Sendung am Do., 15.5.2025 17:30 Uhr, SWR4 BW Studio Südbaden

Mehr zu dem Unfall mit drei Toten in Freiburg