
Berlin Straße unter der Brücke an der Wuhlheide wird sofort voll gesperrt
Die Schäden an der Brücke an der Wuhlheide sind so massiv, dass nun auch die darunterliegende Kreuzung gesperrt werden muss - samt mehrerer Tramlinien. Seit Ende April war die Brücke bereits gesperrt, der Verkehr wurde an ihr vorbeigeführt.
Die Straße unter der Brücke an der Wuhlheide in Berlin-Oberschöneweide wird ab sofort für den Verkehr gesperrt. Wie die Senatsverwaltung für Verkehr am Montag mitteilte, dürfen ab sofort weder Fahrzeuge noch Straßenbahnen oder Fußgänger auf der Edisonstraße/Treskowallee unter der Brücke hindurch. Die Brücke selbst ist seit Ende April gesperrt.
Laut Mitteilung muss "davon ausgegangen werden, dass ein Versagen des Bauwerkes nicht mehr ausgeschlossen werden kann".
"Erneut ist Infrastruktur marode und wir müssen zu drastischen Maßnahmen greifen", sagte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU). Ein Termin für den Abriss der maroden Brücke steht aber noch nicht fest.

verkehrs-karte
Staus auf umliegenden Straßen
Autofahrer müssen im Bereich der gesperrten Brücke deutlich mehr Zeit einplanen. Am Dienstagmorgen staute es sich auf umliegenden Straßen, wie die Berliner Verkehrsinformationszentrale (VIZ) auf der Plattform Bluesky mitteilte.
Demnach staute es sich auf der Umfahrung via Wilhelminenhofstraße und Nalepastraße (zunächst je mehr als 15 Minuten), der Minna-Todenhagen-Straße (mehr als 25 Minuten) sowie der Rudolf-Rühl-Allee und der Griechischen Allee (je mehr als 20 Minuten).

BVG-Konzept für Straßenbahnverbindungen
Unter der maroden Brücke verlaufen zudem wichtige Straßenbahnverbindungen, für die die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) kurzfristig ein Inselkonzept erabeitet hat. Dieses betrifft die Linien M17, 21, 27, 37 sowie 67. Dabei wird beispielsweise die Linie 67 verlängert, um den Umstieg in S-Bahnen zu erleichtern. Die Verkehrssenatorin empfiehlt dementsprechend Pendlern, auf die S-Bahn umzusteigen. Alle Änderungen gibt es auf der Homepage der Berliner Verkehrsbetriebe [bvg.de].
Besonders problematisch sei, dass die BVG-Betriebswerkstätten im Norden der Brücke liegen und nun vorerst nicht mehr erreicht werden könnten, sagte der BVG-Vorstandsvorsitzende Henrik Falk. Straßenbahnen müssten jedoch regelmäßig in die Werkstatt. Zwar habe die BVG einige Ersatzfahrzeuge rechtzeitig in den Bereich südlich der Brücke gebracht. Langfristig gebe es aber ein Problem. "Vier, fünf Wochen halten wir durch", so Falk.
Geänderte Verkehrsführung nahe der Schadstelle
Abriss der Brücke an der Wuhlheide steht bevor
Mit der Sperrung wurden Umleitungstafeln aufgestellt, damit der Verkehr rund um die betroffene Kreuzung Edisonstrasse/An der Wuhlheide/Treskowallee/Rummelsburger Straße weiträumig umfahren werden kann, hieß es.
Die Senatsverwaltung teilte weiter mit, einen Krisenstab unter der Beteiligung von Polizei und Feuerwehr, der BVG, dem Verkehrsmanagement und dem Bezirk einzurichten. Demnach werden die Beteiligten "umgehend alle Möglichkeiten prüfen und veranlassen, die erheblichen verkehrlichen Auswirkungen zu mindern". Der Zustand der Brücke sei so schlecht, dass ein zügiger Abriss bevorstehe.
Brücke soll nicht neu gebaut werden
Der Bürgermeister des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick, Oliver Igel (SPD), rechnet nicht damit, dass die marode Brücke "An der Wuhlheide" nach ihrem Abriss neu gebaut wird. "Das ist vielleicht nicht zwingend notwendig, wenn eine Verkehrslösung für dieses Gebiet gefunden wird, was sowohl für Karlshorst, für Lichtenberg als auch für Oberschöneweide gut ist und was vielleicht sogar Verbesserungen für die Verkehrsteilnehmer bringt", so der Politker.
Igel fordert in eine "schnelle und tragfähige Lösung". Zunächst sei die Sperrung aber für Verkehrsteilnehmer mit längeren Wegen und mehr Zeitaufwand verbunden. Zudem sei zu befürchten, dass Anwohner durch zusätzlichen Verkehr belastet würden, so Igel. Der Abriss müsse so schnell wie möglich passieren. "Das muss in den nächsten Wochen erledigt werden", so Igel.
Ursprünglich war Sanierung für 2026 geplant
Die Brücke an der Wuhlheide über der Kreuzung Edisonstraße/Treskowallee im Bezirk Treptow-Köpenick musste Ende April für den Autoverkehr gesperrt werden. Das Bauwerk aus dem Jahr 1989 weist Schädigungen durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion auf, teilte die Berliner Verkehrsverwaltung mit.
Ursprünglich waren Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für die Brücke an der Wuhlheide erst für 2026 vorgesehen, wie aus einer Anfrage der Grünen vom November 2024 hervorgeht. Bei der letzten Prüfung im Jahr 2022 wurde die Brücke mit der Zustandsnote 2,8 bewertet, also ausreichend.
Der Zustand der Berliner Brücken ist zurzeit ein großes Thema: Im Westen Berlins kommt es durch den Abriss der maroden Ringbahnbrücke auf der A100 bereits seit Wochen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 19.05.2025, 19:30 Uhr
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