Beutelinhalt gefunden nach Sicherheitskontrolle am Bahnhof Neuköln in Berlin. (Quelle: Aus Sicherheitskreisen an den rbb gespielt)

Berlin Staatsanwaltschaft klagt mutmaßlichen Geldautomatensprenger an

Stand: 21.05.2025 12:01 Uhr

Im November fanden Polizisten bei einer Personenkontrolle am S-Bahnhof Neukölln ein halbes Kilo hochexplosiven Sprengstoff. Dem Mann gelang die Flucht, erst im Februar wurde er am BER festgenommen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Der Mann, bei dem während einer Kontrolle am S-Bahnhof Neukölln in November 2024 hochexplosivcer Sprengstoff gerfunden wurde, ist von der Staatsanwaltschaft Berlin angeklagt worden. Dies teilte die Behörde am Mittwoch mit.
 
Vorgeworfen wird dem 32-Jährigen unter anderem das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, Diebstahl in besonders schwerem Fall sowie die Verschaffung von falschen amtlichen Ausweisen.

Polizisten stehen am frühen Morgen des 18.11.2023 vor der zerstörten Filiale der Deutschen Bank in Frohnau. Bei einer Geldautomatensprengung in Berlin-Frohnau ist der Vorraum einer Bankfiliale stark beschädigt worden (Quelle: dpa / Paul Zinken).
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Mutmaßlich mehrere Geldautomaten im Fokus

Am 26. Juli 2024 soll er gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter gegen 3.00 Uhr nachts die Seitentür einer Sparkassenfiliale in Berlin-Karow aufgehebelt und den dort befindlichen Geldautomaten mittels einer Sprengladung zerstört haben. So sollen die mutmaßlichen Täter an knapp 140.000 Euro gelangt sein und zusätzlich einen Sachschaden in Höhe von knapp 150.000 Euro verursacht haben.
 
In derselben Nacht soll der Mann bei der Flucht die bereits vorbereitete Sprengladung für eine weitere Geldautomatensprengung auf einem Feldweg in Neu-Hohenschönhausen verloren haben. Hierbei soll es sich um eine Sprengvorrichtung mit etwa 500 Gramm Triacetontriperoxid ("TATP") gehandelt haben.

Sprengstofffund am S-Bahnhof Neukölln

Am 30. Oktober 2024 soll er gemeinsam mit einem Mittäter im Bereich des S-Bahnhofs Neukölln von Beamten der Bundespolizei angetroffen worden sein, als er und sein Begleiter 527 Gramm eines TATP-Gemischs, mutmaßlich zwecks einer weiteren Geldautomatensprengung, bei sich führten.
 
Im Falle eines unbeabsichtigten Umsetzens des äußerst instabilen Sprengstoffs im Bahnhofsbereich wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu schweren Verletzungen beziehungsweise Tötung unbeteiligter Personen gekommen, heißt es.
 
Der mutmaßliche Mittäter kam am 24. November 2024 bei einer wohl von ihm selbst ausgelösten Sprengstoffexplosion in einem Mehrfamilienhaus im niedersächsischen Lohne ums Leben.
 
Der nun Angeschuldigte wurde aufgrund eines mittlerweile gegen ihn vorliegenden Haftbefehls am 23. Februar am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen, wobei er an diesem Tag mehrere falsche Ausweispapiere mit sich führte. Er befindet sich seitdem in Haft.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.05.25, 12:00 Uhr