ADFC-Fahrradsternfahrt 2025, Radfahrer auf der Stadtautobahn A 100 Höhe Wilmersdorf am 01.06.2025.(Quelle:picture alliance/Joko)

Brandenburg Berlin ADFC-Sternfahrt mit 13.500 Teilnehmern durch Berlin gerollt

Stand: 01.06.2025 17:32 Uhr

Tausende Menschen nahmen an der Fahrradsternfahrt des ADFC in Berlin teil. Zahlreiche Straßen und auch Autobahnabschnitte waren für den Autoverkehr gesperrt. Die Aktion ist eine Demonstration für das Verkehrsmittel und gegen die Autodominanz.

  • Bündnis protestiert in und um Berlin für Radverkehrssicherheit und gegen A100-Ausbau
  • Polizei zählt 13.500 Teilnehmer
  • Autofahrer mussten sich auf Sperrungen in Berlin und im Umland einstellen
  • Auch A100 und A115 waren betroffen

Tausende Menschen sind bei der Fahrradsternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) aus dem Umland nach Berlin gefahren. Auch von zwischenzeitlichem Nieselregen ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht abschrecken, wie der Verein mitteilte.
 
Nach Angaben der Polizei hatten am Sonntag in Berlin rund 13.500 Menschen an der Aktion teilgenommen. Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl hingegen auf rund 25.000.
 
Unter dem Motto "Alle aufs Rad!" waren die Menschen auf rund 20 Routen mit einer Länge von insgesamt 2.000 Kilometern unterwegs. Die meisten Touren starteten am Morgen. Einige Gruppen fuhren aber auch durch die Nacht, etwa vom polnischen Stettin, von Leipzig oder von Dessau aus. Auch die kürzeren Kindertouren durch die Berliner Innenstadt seien gut angenommen worden, hieß es. Zwischenfälle oder schwerere Unfälle wurden zunächst nicht bekannt.

Archivbild: Demonstration gegen den Ausbau der A100 in Berlin am 04.05.2024. (Quelle: picture alliance/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja)
Aktionsbündnis protestiert gegen Ausbau der A100
mehr

Autobahnabschnitte gesperrt

Zahlreiche Straßen waren wegen der als Demonstration angemeldeten Sternfahrt für die Radfahrer reserviert und die Autofahrer gesperrt. Dazu gehörten die beiden Autobahnabschnitte Avus sowie der A100-Südring. Auf der A100 richtete sich der Protest auch gegen den geplanten Ausbau der Berliner Stadtautobahn.
 
Auch zahlreiche Nebenstraßen waren abgesperrt. Wer in die Innenstadt wollte, war aufgerufen, auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad auszuweichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten überall auch zwischendurch auf die Strecken fahren und sich einreihen.
 
Die Polizei Berlin hatte nach eigenen Angaben mehrere Hundert Beamte im Einsatz, die die einzelnen Zufahrtstrecken absicherten.

Startpunkte auch in Brandenburg und Polen

Einige Routen starteten bereits in Brandenburg, die längste davon als Expressroute in Frankfurt (Oder). Nachttouren beganen im polnischen Stettin (Szczecin), Leipzig und Dessau. Und eine Mehrtagestour startete bei Osnabrück und Hannover. Außerdem gab es eine Strecke für Kinder. Im vergangenen Jahr waren mehr als 30.000 Radler unterwegs.
 
Mit der Sternfahrt verbindet der ADFC auch politische Forderungen an den Berliner Senat. "Die letzten Monate waren geprägt von einer planlosen Verkehrspolitik in der Hauptstadt", teilte Susanne Grittner aus dem Vorstand des Berliner ADFC mit. "Der Senat baut Tempo 30 zurück, kürzt Fahrrad-Budgets, stoppt Kiezblocks." Es brauche stattdessen mehr sichere und gute Radwege.

Archivbild: Auf der Baustelle der A100 wird eine Fahrbahn mit einer Schicht Asphalt gewalzt. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
A100-Ausbau soll mit 1,8 Milliarden Euro nochmal deutlich teurer werden
Sie gilt bereits als das teuerste Autobahn-Projekt Deutschlands: die Verlängerung der A100 von Berlin-Neukölln nach Prenzlauer Berg. Und sie wird noch teurer: Eine neue Schätzung geht von umgerechnet rund 246.000 Euro pro Meter Straße aus.mehr

VIZ riet zu Verzicht aufs Auto

Wegen der vielen Straßensperren mussten Autofahrer Umleitungen in Kauf nehmen. Ab Sonntagnachmittag waren die Strecken wieder frei. Die Verkehrsinformationszentrale hatte darum empfohlen, statt des Autos lieber S- und U-Bahnen zu nutzen - oder eben das Fahrrad.

Sendung: rbb24, 29.05.2025, 16:00 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 31.05.25 um 09:08 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.