
Brandenburg Berlin Berlin und Brandenburg: Polizei geht gegen Betrügerbande mit antiquarischen Büchern vor
Die Polizei ist am Donnerstag in Berlin und Brandenburg gegen eine Betrügerbande vorgegangen. Die Gruppe soll vor allem Seniorinnen und Senioren vermeintlich wertvolle Bücher zum Kauf angeboten und so knapp zwei Millionen Euro erbeutet haben.
Bei der Razzia seien mehrere Gebäude in den Berliner Bezirken Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Treptow-Köpenick sowie in den Brandenburger Gemeinden Falkensee (Havelland) und Teltow (Potsdam-Mittelmark) durchsucht worden, wie die Polizei und die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilten.

Vier Festnahmen
Die Polizei habe Unterlagen, Mobiltelefone und Datenträger beschlagnahmt, hieß es weiter. Vier tatverdächtige Männer im Alter von 26 bis 37 Jahren wurden den Angaben zufolge verhaftet.
Die Staatsanwaltschaft geht von mindestens zehn Tätern im Alter von 24 bis 51 Jahren aus, die teils Verbindungen zum kriminellen Clan-Milieu hätten. Sie sollen spätestens ab November 2022 aktiv mit der Betrugsmasche begonnen haben. Bei den festgenommen Männern soll es sich um die Drahtzieher handeln.
Beute in Millionenhöhe
Für die Abwicklung der Geschäfte mit Kaufpreisen von teils bis zu 450.000 Euro sollen die Betrüger vorab eine Zahlung verlangt haben, beispielsweise als "Provision" oder "Kaution". Viele der Betrugsopfer nahmen den Ermittlungenzufolge Kredite auf, um die geforderten Summen zahlen zu können. In keinem der bisher bekannten Fälle soll die Bande tatsächlich die Absicht gehabt haben, Bücher zu verkaufen. Es sei lediglich darum gegangen, die Vorauszahlungen einzukassieren, so die Staatsanwaltschaft.
Nach vorläufigen Schätzungen soll die Bande insgesamt 1,95 Millionen Euro erbeutet haben.
Das Vorgehen wird "Faksimile-Masche" genannt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 15.05.2025, 13.00 Uhr