
Brandenburg Cottbusverkehr: Massive Busausfälle bis Ende der Woche in Spree-Neiße
Die Probleme im Busverkehr im Spree-Neiße-Kreis gehen weiter. Bis Freitag fallen täglich dutzende Fahrten aus, darunter auch Schulbusse. Nun hat sich der Betreiber Cottbusverkehr erstmals zu den Problemen geäußert.
Wer zurzeit mit dem Bus durch den Spree-Neiße-Kreis und Cottbus fahren möchte, muss sich auf Probleme einstellen. Bis voraussichtlich Freitag werden täglich über 70 Fahrten entfallen, wie der zuständige Betreiber Cottbusverkehr am Montagabend mitteilte. Zunächst waren am Wochenende nur Ausfälle für Montag bekanntgegeben worden.
Der Grund für die kurzfristigen Einschränkungen ist offensichtlich ein Streit zwischen dem Betriebsrat und dem Unternehmen. Nach der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitsgericht Cottbus hatte sich dann auch Cottbusverkehr selbst geäußert.
Differenzen bei der Dienstplangestaltung
Das Verkehrsunternehmen teilte mit, dass es schon länger Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung von Spree-Neiße-Cottbusverkehr und dem Betriebsrat gegeben habe. Dabei gehe es um "Regelungen und Umsetzungen in der aktuellen Dienstplangestaltung" - also um Fragen, wie der wöchentliche Dienstplan erstellt wird.
Vereinbart ist, dass der Betriebsrat jeden Plan genehmigen muss. Dabei achtet er zum Beispiel darauf, dass Pausenzeiten eingehalten werden. Erst nach der Genehmigung werden die Einsatzpläne laut der Gewerkschaft Verdi wirksam. Allerdings sei es in der Vergangenheit auch passiert, dass Einsatzpläne gelten sollten, obwohl sie der Betriebsrat noch nicht genehmigt hatte.
Zwischendurch hätte man sich zusammen mit einer Schlichtungsstelle geeinigt, teilte Spree-Neiße-Cottbusverkehr mit. "Die durch den Betriebsrat kurzfristige und einseitige Aufkündigung dieser Einigung mit neuen Forderungen, führte schlussendlich zu den nun ausfallenden Fahrten", so das Unternehmen weiter.
Laut der zuständigen Gewerkschaft Verdi stimmt der Betriebsrat den neuen Dienstplänen nicht zu, und verweist auf einen Beschluss des Arbeitsgerichtes Cottbus. "Das Gericht hat eindeutig festgestellt, dass der Arbeitgeber an der Stelle gegen die geltenden Regelungen verstößt, die es vor Ort gibt", sagte der Gewerkschaftssekretär in Cottbus, Marco Bedrich, dem rbb. Das Gericht habe außerdem festgestellt, dass kein Dienstplan bestehe, "so lange der Arbeitgeber nicht abstellt, dass dagegen verstoßen wird." Deshalb komme es seit Montag zu den Ausfällen.
Auch Schulverkehr betroffen
Davon betroffen sind unter anderem Fahrten zwischen Cottbus, Döbern, Forst, Guben und Spremberg, darunter auch vier Schulbusse - eine morgens und drei nachmittags. Alle Fahrten hat Cottbusverkehr auf spn-cottbusverkehr.de aufgelistet.
"Eltern und sorgeberechtigte Personen, deren Kinder auf Grund der Ausfälle [...] keine Möglichkeit einer anderweitigen Beförderung sehen, wenden sich für die Anmeldung eines Schülerspezialverkehres bitte direkt an die Spree-Neiße Cottbusverkehr GmbH", teilte der Betreiber mit.

Klärungstermin am Donnerstag
Cottbusverkehr hatte zum Jahreswechsel den Busverkehr im Spree-Neiße-Kreis von der DB Regio übernommen. Der Streit um die Dienstpläne liegt vor dem Cottbuser Arbeitsgericht.
Cottbusverkehr arbeitet nach eigenen Angaben "intensiv an einer schnellen positiven Auflösung der Situation." Diese Woche Donnerstag gebe es dazu einen weiteren Termin, um die Sache zu klären. Diesen Termin hatte auch das Arbeitsgericht bestätigt.
Ziel ist es laut Cottbusverkehr, dass die Busse ab der kommenden Woche "wieder weitgehend im Normalbetrieb" fahren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.05.2025, 08:30 Uhr