
Brandenburg Berlin Razzien in Berlin und Brandenburg wegen möglicher Terrorunterstützung
In Königs Wusterhausen und in Berlin haben Polizeikräfte mehrere Gebäude durchsucht. Im Fokus steht ein Brandenburger Verein, der laut Bundesanwaltschaft russisch besetzte Gebiete in der Ukraine mit Geld und Waren unterstützt haben soll.
Der Generalbundesanwalt hat in Brandenburg und Berlin am Dienstag mehrere Objekte durchsuchen lassen.
Wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft dem rbb bestätigte, gab es am Morgen eine Durchsuchung in Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald. Einem Verdächtigen werde vorgeworfen, illegale Warentransporte in die prorussischen Republiken Donezk und Luhansk organisiert zu haben. Die Gebiete liegen im russisch besetzten Teil der Ukraine und werden von der Bundesanwaltschaft als ausländische terroristische Vereinigungen eingestuft. Festnahmen habe es bei der Aktion im Stadtteil Zernsdorf keine gegeben.

Das durchsuchte Haus in Königs Wusterhausen
Spenden für Donezk
Auch in Berlin habe es eine Durchsuchung gegeben, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft dem rbb am Nachmittag. Hier sei es um eine Einzelperson gegangen, die 2015 Geld an die Volksrepublik Donezk gespendet haben soll. Auch hier gehe es um den Vorwurf der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.
Nach Informationen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" steht der Verein "Friedensbrücke - Kriegsopferhilfe" mit Sitz in Wandlitz (Barnim) im Fokus der Ermittlungen.
In einer früheren Mitteilung beschrieb die Karlsruher Behörde die "Volksrepublik Donezk" als "pro-russische Vereinigung, die ab Frühjahr 2014 die Kontrolle über den ukrainischen Verwaltungsbezirk Donezk mit dem Ziel der Loslösung von der Ukraine beanspruchte und sich intensive Auseinandersetzungen mit den ukrainischen Streitkräften lieferte". Dabei setze sie immer wieder auch Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ein, hieß es weiter.
Den Medienberichten zufolge liegen gegen zwei Personen des Vereins Haftbefehle vor. Sie konnten aber nicht vollstreckt werden, weil die beiden Gesuchten sich in Russland aufhalten sollen.
Die Vorsitzende der "Friedensbrücke", Liliane K., hatte laut SZ, WDR und NDR in der Vergangenheit auf ihrem Telegram-Kanal immer wieder prorussische Videos und Propaganda verbreitet, und auch zu Blockaden und Widerstand gegen westliche Militärtransporte in Richtung Ukraine aufgerufen.
Ebenfalls in Russland soll sich Klaus K. aufhalten, nach eigenen Angaben in der DDR Berufsoffizier der Nationalen Volksarmee, zuletzt im Range eines Oberstleutnants [tagesschau.de]. Auch gegen ihn soll laut den Medienberichten ein Haftbefehl vorliegen. K. soll demnach über ein Firmengeflecht Gelder in die russisch besetzten Gebiete der Ost-Ukraine geschleust haben.
Sendung: rbb24, 27.05.2025, 13:00 Uhr