Streik Mineralquellen, Bad Liebenwerda. (Quelle: rbb/Iris Wußmann)

Brandenburg Mehr Lohn gefordert: Beschäftigte bei Mineralquellen Bad Liebenwerda streiken

Stand: 27.05.2025 17:31 Uhr

Aus Protest gegen die Lohnunterschiede zum Schwesterwerk in Hessen haben die Beschäftigten des Getränkeherstellers Mineralquellen in Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die zum Warnstreik aufgerufen hatte, war auch die zweite Verhandlungsrunde zuvor ohne Ergebnis geblieben.

"Unsere Forderung liegt bei 8,5 Prozent. Beim Facharbeiter wären das rund 300 Euro mehr im Monat", sagte NGG-Gewerkschaftssekretär Kevin Glistau. Im hessischen Schwesterbetrieb verdienten die Kolleginnen und Kollegen rund 400 Euro mehr. "Besonders im Osten herrscht immer noch das Denken: Wir sind das Billiglohnland. Und genau davon wollen wir weg." Der Arbeitgeber hatte zuletzt eine Lohnerhöhung von drei Prozent angeboten.

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Für die NGG deutlich zu wenig. Glistau kritisierte, dass die Löhne im Osten oft mit angeblich niedrigeren Lebenshaltungskosten begründet würden: "Die Preise gehen überall nach oben und die Leute können sich immer weniger für ihr Geld leisten. Warum sollen die im Westen denn mehr bekommen, wenn sie teilweise sogar weniger Stunden arbeiten." Beschäftigte in Bad Liebenwerda arbeiteten 40 Stunden pro Woche, im Schwesterwerk Rhöner Sprudel seien es laut Glistau 38 Stunden.
 
Von den rund 240 Beschäftigten am Standort in Brandenburg sind laut Gewerkschaft etwa 75 Prozent organisiert. Die Tarifverhandlungen sollen Anfang Juni fortgesetzt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.05.2025, 15:30 Uhr