
Brandenburg Berlin Trumps Visa-Politik: Studierende sagen Semester in den USA ab
Politische Unsicherheit und die verschärften Visa-Regeln der Trump-Regierung in den USA haben viele Studierende in Berlin und Brandenburg verunsichert. Einige haben geplante Semester an US-Universitäten wieder abgesagt.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den USA wollen einige Studierende in Brandenburg und Berlin ihr geplantes Auslandssemester doch nicht antreten. An der Berliner Humboldt-Universität haben bislang 10 von 40 Studierenden einen Rückzieher gemacht, an der Freien Universität sind es 2 von mehr als 40 und an der Technischen Universität 1 von 29, wie eine Umfrage der DPA ergeben hat.
Manche hätten persönliche Gründe, andere machten sich Sorgen wegen der politischen Entwicklungen, sagte eine HU-Sprecherin. Vor allem nicht-binäre Personen seien sich unsicher. An der TU kam die Absage nach Angaben einer Sprecherin von einer Transperson. An der FU hätten die Rückzieher politische Gründe, sagte ein Sprecher.

US-Regierung will Visa-Termine stoppen
An der Berliner Universität der Künste (UdK) wollen kommendes Wintersemester 14 Studierende in die USA, an der Hochschule für Wirtschaft und Recht 17. Bisher gibt es laut den Hochschulsprecherinnen keine Rückzieher. Die UdK rät Studierenden, vorerst keine Flüge oder andere Reservierungen zu stornieren, sondern abzuwarten, bis detailliertere Informationen vorliegen. Auch die anderen Unis empfehlen, die Entwicklungen zu beobachten und im Austausch zu bleiben.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump greift massiv in die Hochschulpolitik in den USA ein. Sie will versuchen, der Eliteuniversität Harvard die Aufnahme ausländischer Studierender zu untersagen. Außerdem sollen ausländische Studierende und Teilnehmer von Austauschprogrammen künftig stärker überprüft werden.
Medienberichten zufolge soll das Außenministerium die US-Botschaften und Konsulate angewiesen haben, vorläufig keine neuen Termine für entsprechende Visa-Anträge zu vergeben. In den USA studierenden Chinesen soll das Visum entzogen werden.
US-Regierung will Visa-Termine stoppen
Die aktuellen Entwicklungen in den USA bei der Visa-Vergabe haben auch Auswirkungen auf die Pläne von Studierenden in Potsdam. "Der Visa-Stopp für ausländische Studierende betrifft rund zehn Studierende der Uni Potsdam direkt, die im September in die USA wollten", teilte eine Sprecherin der Universität Potsdam auf Anfrage mit. Das International Office berate derzeit, was hier getan werden könne.
Ob geplante Auslandssemester in den USA bereits abgesagt wurden, konnte die Universitäts-Sprecherin nicht sagen.

8.000 bis 9.000 Deutsche studieren jährlich in den USA
Medienberichten zufolge soll das Außenministerium die US-Botschaften und Konsulate angewiesen haben, vorläufig keine neuen Termine für entsprechende Visa-Anträge zu vergeben. Zwischen 8.000 und 9.000 Deutsche studieren nach Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge jedes Jahr insgesamt in den USA.
Die Hochschulrektorenkonferenz rät Studierenden unter anderem, sich individuell beim International Office der eigenen Hochschule zu erkundigen. Für Personen, die ein Stipendium erhielten, seien die jeweiligen Förderorganisationen eine mögliche Anlaufstelle.
Sendung: Fritz, 31.05.2025, 11:00 Uhr