
Hessen Hochhaus und Kirche: So soll das neue Matthäuskirch-Areal in Frankfurt aussehen
Das Wettbewerbsverfahren rund um die Frankfurter Matthäus-Kirche ist abgeschlossen. Das Rennen gemacht hat der Entwurf des Frankfurter Architekturbüros Meixner Schlüter Wendt. Entstehen soll ein modernes Neubau-Ensemble aus Kirche und Hochhaus.
Zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem Messegelände, direkt neben dem alten Polizeipräsidium, steht die Matthäuskirche der Evangelischen Hoffnungsgemeinde Frankfurt. Noch – denn die Kirche an der Friedrich-Ebert-Anlage soll abgerissen werden, um Platz für ein Neubau-Projekt zu schaffen.
Entstehen soll ein Ensemble aus neuer Kirche und Hochhaus. Den entsprechenden Wettbewerb hat das Frankfurter Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt mit seinem Entwurf gewonnen, wie aus einer Pressemitteilung am Montag hervorgeht.
Frankfurter Architekturbüro setzt sich bei internationaler Konkurrenz durch
Vorangegangen war ein gemeinsames Wettbewerbsverfahren des Hamburger Immobilien- und Investmentunternehmens Becken, des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt und Offenbach und der Stadt Frankfurt, an dem insgesamt 15 internationale Architekturbüros teilgenommen hatten. Den Zuschlag für die Neubebauung des Areals hat nach einer Überarbeitungsphase jetzt das Frankfurter Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt erhalten.
Der Siegerentwurf sieht einen Neubau von einem 130 Meter hohen Hochhaus mit Büro-, Wohn- und Sondernutzung vor. Entsprechend des Baulandbeschlusses seien geförderte Wohnung mit einem Anteil von 30 Prozent und innovatives Wohnen mit einem Anteil von 15 Prozent geplant. Direkt neben dem Hochhaus soll eine neue Kirche mit begehbarem Dach entstehen.

Visualisierung des Siegerentwurfs des Architekturbüros Meixner Schlüter Wendt
Das Gelände an der Friedrich-Ebert-Anlage 33 und Hohenstaufenstraße 30 umfasst eine Gesamtfläche von 3.100 Quadratmetern. Eine Fläche von 2.450 Quadratmeter hatte 2024 das Investmentunternehmen Becken erworben, die restlichen 650 Quadratmeter, die zu einem überwiegenden Teil mit der Matthäus-Kirche bebaut sind, befinden sich nach wie vor im Besitz des Evangelischen Regionalverbands.
Den Bau der Kirche wird daher der Evangelische Regionalverband realisieren und den Bau des Hochhauses das Unternehmen Becken. Die Stadt Frankfurt ist bei der Umsetzung des Entwurfs nicht mehr beteiligt.
Ein Ort zum Wohnen, Arbeiten und Beten
Pfarrer Holger Kamlah, Stadtdekan und Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Regionalverbandes, sieht in dem geplanten Matthäus-Areal die Möglichkeit, Kirche und Stadtentwicklung in einem dialogischen Miteinander zu gestalten: "Das geplante Ensemble vereint kirchliches Leben und urbane Nutzung auf eine Weise, die neue Verbindungen schafft – für die Gemeinde, für das Quartier und für die Menschen, die hier künftig wohnen, arbeiten und glauben."
Auch Baudezernent Marcus Gwechenberger (SPD) freut sich laut Mitteilung auf die Nutzungsmischung von Hochhaus und Kirche: "Die Zugänge zur Kirche, dem Foyer und der Gastronomie ordnen sich um einen kleinen Platz, der zwischen Hauptbahnhof und Messe am Alleenring liegt. In der Spitze des Hochhauses soll ein Raum der Andacht entstehen, der auch von der Kirche genutzt werden soll."
Baubeginn steht noch nicht fest
Einen Zeitplan für die Neubebauung des Matthäus-Areals gibt es laut dem Evangelischen Regionalverband noch nicht. Aktuell liefen erst einmal einige Genehmigungsverfahren, sagte Pressesprecher Ralf Bräuer auf hr-Anfrage. Wann Baubeginn oder sogar Fertigstellung des Projekts sein soll, stünde zum jetzigen Zeitpunkt noch lange nicht fest.