Justitia

Mecklenburg-Vorpommern Prozessbeginn in Schwerin: Frau wegen versuchten Mordes angeklagt

Stand: 26.05.2025 15:45 Uhr

Die 60-Jährige soll den Mord an ihrem damaligen Ehemann in Auftrag gegeben haben. Zum Tatzeitpunkt schlief der damalige Ehemann mit seiner neuen Lebensgefährtin und deren Sohn in einem Wohnmobil auf einem Campingplatz in Dömitz.

Am Montag hat vor dem Schweriner Landgericht ein Prozess gegen eine 60-jährige Frau und einen 46-jährigen Mann wegen versuchten Mordes begonnen. Der Frau wird vorgeworfen, den Mann beauftragt zu haben, ein Wohnmobil in Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) anzuzünden, in dem drei Personen schliefen: der Ehemann der Frau, mit dem sie zum Tatzeitpunkt in einem Scheidungsverfahren war und von dem sie getrennt lebte, sowie dessen neue Lebenspartnerin mit ihrem elfjährigen Sohn.

Mann erwachte durch Brandgeruch

Die Anklage lautet versuchter Mord in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung - in unterschiedlicher Tatbeteiligung. Den Angeklagten soll bewusst gewesen sein, dass die drei Personen zum Tatzeitpunkt Ende Mai 2023 in dem Wohnmobil auf einem Campingplatz in Dömitz schliefen. Der darin schlafende Mann soll durch den Brandgeruch geweckt worden sein und konnte seine Lebensgefährtin sowie ihren Sohn rechtzeitig wecken. Die drei verließen das Wohnmobil, bevor es vollständig niederbrannte. Die Frau und ihr Sohn waren wegen einer Rauchgasvergiftung in ärztlicher Behandlung. Am Wohnmobil entstand ein Sachschaden von rund 120.000 Euro.

Angeklagte dementiert Mordauftrag

Die Frau soll den Mann telefonisch beauftragt haben, das Wohnmobil in Brand zu setzen. Der Mann soll daraufhin das Wohnmobil mit Kraftstoff übergossen und angezündet haben. Den Auftrag dafür habe die Frau laut Anklage telefonisch erteilt. Der 46-Jährige äußerte sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen, die 60-Jährige wies sie zurück. Es habe zwar gegenseitige Strafanzeigen von ihr und ihrem inzwischen geschiedenen Mann gegeben, einen Auftrag, ihn zu töten habe sie aber nicht erteilt. Ein solches Telefonat habe nicht stattgefunden, so die Tatverdächtige. Bis Juli sind neun weitere Verhandlungstage angesetzt. Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 26.05.2025 | 16:00 Uhr