
Niedersachsen Aufstiegs-Relegation: TSV Havelse holt 1:1 bei Lok Leipzig
Der TSV Havelse hat im Hinspiel in der Aufstiegs-Relegation zur Dritten Liga beim 1.FC Lokomotive Leipzig ein 1:1 (0:0) erkämpft. Der Meister der Fußball-Regionalliga Nord verschaffte sich beim Nordost-Titelträger damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag (13.30 Uhr) im heimischen Stadion.
Fast die komplette Spielzeit neutralisierten sich beide Mannschaften, und dann wurde es in der Schlussphase wild: Es war die 89. Minute, in der Havelse die Tür zur Dritten Liga zunächst ganz weit aufstieß. Marko Ilic traf zum 1:0 für die Norddeutschen, die zuvor die Gastgeber mit ihrer defensiven Spielweise mürbe gemacht zu haben schienen. Doch Lok kam zurück. Dorian Cevis erzielte in der ersten Minute der Nachspielzeit das 1:1 und ließ die knapp 10.000 Zuschauer in Leipzig jubeln. Für das Rückspiel ist damit weiter alles offen.
Niedersachsen anfangs nervös
Am 40. Geburtstags ihres Trainer Samir Ferchichi präsentierten sich die Niedersachsen zu Beginn nervös. Die Leipziger, die sich vor zwei Tagen im Elfmeterschießen gegen Drittligist Erzgebirge Aue auch den sächsischen Pokal sicherten, wirkten trotz der hohen Belastung frischer. Nach einem Missverständnis zwischen TSV-Keeper Tom Opitz und Besfort Kolgeci hatte Tobias Dombrowa in der achten Minute die erste Torchance für die Sachsen.
TSV-Keeper Opitz fehlerhaft, Müller trifft Pfosten
Opitz blieb auch danach ein Unsicherheitsfaktor in der Defensive der Garbsener. Einen langen Ball in die Spitze unterlief der 21-Jährige, Loks Djamal Ziane hatte den Braten gerochen, brachte bei seinem Kopfball aber nicht genug Druck hinter das Spielgerät (18). Für den ersten richtigen Kracher der Partie sorgten dann die Gäste: Robin Müller traf mit seinem leicht abgefälschten Schuss erst den Pfosten und dann den Rücken von Leipzigs Keeper Andreas Naumann (21.).
Bis zum Pausenpfiff passierte in einer ausgeglichenen Partie nicht mehr viel. Einzig das Foulspiel von Havelses Abwehrspieler Dominic Minz gegen den Probstheidaer Min-Gi Kang, welches nah an der Notbremse war, brachte die Gemüter im Bruno-Plache-Stadion auf (29.) Schiedsrichter Michael Bacher gab dem Norddeutschen aber zurecht nur die Gelbe Karte, der anschließende Freistoß brachte den Gastgebern nichts ein.
Intensive Schlussphase in Leipzig
Der FCL kam druckvoll aus der Kabine und hatte durch Kang (51.) die erste gute Abschlussmöglichkeit des zweiten Durchgangs. Der Schuss des Südkoreaners aus 18 Metern flog knapp am TSV-Gehäuse vorbei. Danach präsentierten sich die Niedersachsen sehr defensiv. Das war einerseits gut für die eigene Defensive, sorgte aber offensiv für kaum Entlastung.
Doch dann kam die intensive Schlussphase: Erst hatte Minz mit seinem Abschluss die Führung der Gäste auf dem Fuß, dann verpasste der am langen Pfosten lauernde Emre Aytun um Zentimeter das 1:0 (85.). Havelses Ilic und Leipzigs Cevis sorgten am Ende für die Schlussakkorde in dieser Partie.
Stadionfrage bei Aufstieg ungeklärt
Havelse hatte zuletzt in der Corona-Saison 2021/2022 über die Relegation den Drittliga-Aufstieg geschafft. Nach nur einer Spielzeit stieg der TSV jedoch wieder ab. Neben den vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln war auch die Stadionfrage ein großes Problem des Clubs. Weil die eigene Spielstätte, das Wilhelm-Langrehr-Stadion, nicht den Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) entsprach, mussten die Garbsener in die Arena des Zweitligisten Hannover 96 für ihre Heimspiele ausweichen.
Ob der TSV bei einem erneuten Aufstieg wieder im "Wohnzimmer" des Nachbarn spielen müsste, ist noch ungeklärt.
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Sport aktuell | 28.05.2025 | 21:17 Uhr