
Niedersachsen Bundespolizist soll für kriminellen Security-Dienst gearbeitet haben
Ein Bundespolizist aus Duderstadt steht wegen schwerer Pflichtverstöße in der Kritik: Illegale Nebenjobs, Datenweitergabe, Kontakte zu Kriminellen - das Gericht hält ihn für nicht mehr tragbar.
Der Bundespolizist aus Duderstadt soll daher entlassen werden - das hat das Verwaltungsgericht Göttingen entschieden. Der 48-Jährige habe neben seiner Beamtentätigkeit für einen Sicherheitsdienst gearbeitet und dabei interne Daten weitergegeben, so das Gericht. Es handele sich um "schwere Pflichtverstöße". Die Firma stand im Zentrum eines Schwarzarbeit-Verfahrens, in dem rund 3,5 Millionen Euro hinterzogen worden sein sollen. Laut Ermittlern arbeitete der Polizist mindestens sechs Mal ohne Genehmigung für den Dienst.
Polizist soll Vorstrafen abgefragt und weitergeleitet haben
In Chatverläufen über die Security-Firma nannte er sich demnach selbst "rechte Hand des Chefs". Zudem soll der Beamte über ein internes Polizeisystem Vorstrafen potenzieller Security-Mitarbeiter recherchiert und diese Informationen per Textnachricht weitergeleitet haben. Dafür wurde er bereits 2021 zu einer Geldstrafe verurteilt.
Gericht fordert Entlassung des Beamten
Auch bei der Beschaffung eines gefälschten Führerscheins soll er behilflich gewesen sein. Eine Anzeige erstattete er trotz Kenntnis nicht - wohl aus Angst vor den Kontakten seines Bekannten ins kriminelle Milieu. Das Gericht sieht den Beamten als "korrumpiert" und entschied daher, dass der 48-Jährige aus dem Beamtenverhältnis entlassen werden soll. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 26.05.2025 | 08:00 Uhr