Niedersachsen Familienhotel statt "adults only": Urlauber bekommt Schadenersatz
Ein Mann aus Osnabrück hatte für eine Reise ein "adults only"-Hotel gebucht, sollte dann aber in einem Familienhotel wohnen. Wegen "entgangener Urlaubsfreude" klagte er vor dem Amtsgericht - und bekommt nun 1.000 Euro Schadenersatz.
Der Osnabrücker hatte die Reise mit seiner Ehefrau über ein Reisebüro gebucht - mit Unterbringung in einem Fünf-Sterne-Hotel, "all inclusive" und nur für Erwachsene. Als Monate später die Reiseunterlagen bei dem Mann eingingen, fiel ihm auf, dass der Anbieter das Paar in einem anderen Hotel unterbringen wollte. Das hatte nach Informationen des Amtsgerichtes aber nur vier Sterne und war zudem ein Familienhotel.
Mann kündigte den Vertrag - und bekam Reisepreis erstattet
Dagegen legte der Mann Widerspruch ein. Der Reiseveranstalter habe ihm daraufhin ein anderes Fünf-Sterne-Hotel angeboten, das aber schlechter bewertet war als das ursprünglich gebuchte. Außerdem, so seine Anwältin vor Gericht, sei auch dieses Hotel nicht explizit als "adults only" ausgewiesen gewesen. Laut Amtsgericht kündigte der Mann daraufhin den Vertrag und ließ sich den Reisepreis von rund 3.000 Euro erstatten.
Kläger fordert Schadenersatz wegen "entgangener Urlaubsfreude"
Vor Gericht forderte er nun aber noch einmal die Hälfte des Reisepreises - als "Schadenersatz für entgangene Urlaubsfreude". Der Reiseveranstalter habe den Mann nicht rechtzeitig über die Änderungen in seiner Buchung informiert und damit die Vertragsbedingungen verletzt. Ein entsprechendes Informationsschreiben habe der Reiseveranstalter erst verschickt, nachdem der Osnabrücker bereits Widerspruch eingelegt hatte. So argumentierte die Anwältin und so sah es auch das Gericht. Der Reiseanbieter muss nun 1.000 Euro an den verhinderten Urlauber zahlen, dessen Reise am Ende gar nicht zustande kam. Darauf einigten sich das Gericht, die Anwältin des Mannes und der Reiseveranstalter.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 23.05.2025 | 06:30 Uhr
