Ein Funkmast steht inmitten eines niedergebrannten Schrottplatzes.

Niedersachsen Nach Brand auf Recyclinghof in Hatten: Landkreis will Proben nehmen

Stand: 20.05.2025 17:50 Uhr

Nach dem Brand auf einem Recyclinghof in Hatten (Landkreis Oldenburg) sorgen sich Anwohner wegen möglicher Gesundheitsgefahren - etwa durch Löschschaum und Asche. Der Landkreis will nun Proben nehmen.

Nach Angaben des Landkreises Oldenburg und der Gemeinde Hatten haben Anwohnerinnen und Anwohner unter anderem angefragt, ob sie noch Obst und Gemüse im Garten ernten können und ob die Kinder weiter draußen spielen dürfen. Einige hätten auch über gesundheitliche Probleme geklagt. Daher sollen nun sowohl Wasser- als auch Ascheproben untersucht werden, wie der Landkreis Oldenburg dem NDR Niedersachsen am Dienstag mitteilte.

Beschwerden wegen Schrottplatz in Hatten

Nach NDR Informationen gab es in der Vergangenheit Beschwerden beim Gewerbeaufsichtsamt wegen unsachgemäß gelagerter Autos und angeblichem Müll auf dem Gelände. Ein Mitarbeiter hatte dem NDR Niedersachsen am Montag gesagt, das Gewerbeaufsichtsamt habe erst am vergangenen Mittwoch kontrolliert und den Betrieb zertifiziert. Vom Gewerbeaufsichtsamt hieß es am Dienstag, der letzte Vor-Ort-Termin sei im März gewesen. Offensichtliche Verstöße habe es keine gegeben. Die letzte ausführliche Betriebskontrolle gab es den Angaben zufolge vor vier Jahren, danach wurden Auflagen festgelegt, Autos und Material nicht mehr außerhalb des Areals zu lagern. Laut Vorgaben wäre die nächste umfangreiche Prüfung im kommenden Monat gewesen, hieß es.

Hunderte Autos, Werkstätten und Büroräume in Flammen

Das Feuer war den Angaben zufolge am Freitag gegen 22 Uhr auf dem Recyclinghof in Hatten ausgebrochen und hatte sich schnell über eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern - etwa zwei Drittel der Fläche des Schrottplatzes - ausgebreitet. Mehrere Hundert Fahrzeuge, Reifenstapel und Schrottteile standen in Flammen, das Feuer sprang auch auf Werkstätten und Büroräume über. Laut Feuerwehr war die Rauchsäule zeitweise sogar in Bremen zu sehen. "Einen Brand solcher Intensität hatten wir die letzten zehn Jahre nicht", sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Gutachter entscheidet: Handyfunkmast darf bleiben

Am Montag hatte ein Gutachter entschieden: Der bei dem Brand beschädigte Funkmast ist standsicher. Das sagte ein Sprecher der Gemeinde Hatten (Landkreis Oldenburg) dem NDR Niedersachsen. Zuvor war eine Demontage des bis zu 55 Meter hohen Mastes geplant gewesen. Dabei war es seit Sonntagabend allerdings immer wieder zu Verzögerungen gekommen: Weil sich Schrauben vermutlich aufgrund der Hitzeeinwirkung nicht lösen ließen, sollte ein größerer Teil des Mobilfunkmastes per Kran heruntergeholt werden. Durch die Einschätzung des Gutachters war das nicht mehr notwendig.

Großbrand in Hatten: Millionenschaden erwartet

Im Verlauf der Löscharbeiten waren zeitweise mehr als 350 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei und Rettungsdiensten vor Ort. Menschen wurden nicht verletzt. Die A28 war mehrere Tage lang zwischen dem Kreuz Oldenburg-Ost und Hude in beide Fahrtrichtungen gesperrt, wodurch es zu längeren Staus und Verkehrsbehinderungen kam. Am Montag wurde die Sperrung wieder aufgehoben. Der Schaden geht der Polizei zufolge in die Millionen. Die Ursache des Feuers ist nach wie vor unklar, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Auf dem Recyclinghof in Hatten war im Dezember 2018 ebenfalls ein Großbrand ausgebrochen. Auch da war der Verkehr auf der A28 zeitweise eingeschränkt gewesen. Die Ursache für den Brand 2018 wurde nicht gefunden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 20.05.2025 | 15:00 Uhr