
Niedersachsen Jahresbericht: 221 Tonnen Kampfmittel in Niedersachsen beseitigt
In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr rund 221 Tonnen Kampfmittel beseitigt worden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) ist laut Innenministerium zu 1.216 Einsätzen ausgerückt. Zudem musste Munition gesprengt werden.
In 77 Fällen mussten nach Angaben des Innenministeriums 2024 Blindgänger zu Explosion gebracht werden. Im Vorjahr waren es 63 Fälle. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) dankte am Freitag den Mitarbeitenden des KBD. Durch sie werden "tagtäglich gefährliche Sprengkörper zuverlässig lokalisiert und unschädlich gemacht", sagte Behrens. Die Zahlen vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) würden zeigen, dass noch immer große Mengen an Kampfmitteln in niedersächsischem Boden liegen würden.
Mehr Räumstellen als im Vorjahr angezeigt
Außerdem gab es 2024 einen Anstieg von angezeigten Räumstellen. Dabei handelt es sich um Bereiche, auf denen Kriegshandlungen stattgefunden haben und wo davon ausgegangen wird, dass Kampfmittel vorhanden sind. Sollte dort gebaut oder der Boden aufgerissen werden, muss der Untergrund zunächst sondiert werden. Im Jahr 2024 wurden laut den Zahlen des LGLN 2.327 solcher Räumstellen angezeigt - 365 mehr als im Vorjahr. Innenministerin Behrens dankte am Freitag auch den Mitarbeitenden der Kriegsluftbildauswertung für ihre Arbeit. 5.489 Anträge auf Auswertung solcher Bildaufnahmen sind laut Innenministerium 2024 für beabsichtigte Bauvorhaben bearbeitet und ausgewertet worden - knapp 180 Anträge mehr im Vergleich zum Vorjahr.
Rost und Alterungsprozesse können Gefahren durch Blindgänger erhöhen
2024 kam es nach Angaben des Innenministeriums wieder zu Zwischenfällen mit Brandbomben. Dabei wurden demnach auch Menschen verletzt. Alte Munition verliere im Laufe der Zeit nicht an Gefährlichkeit. Alterungsprozesse und Rost erhöhen dabei oftmals die Gefahr von Explosionen, Bränden oder dem Austritt von giftigen Gasen, heißt es vom Innenministerium.