Falko Mohrs (SPD), Minister für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen

Niedersachsen USA verbieten Ausländern Harvard-Studium: "Hochdramatische Wendung"

Stand: 23.05.2025 18:37 Uhr

Die Trump-Regierung entzieht der US-Universität Harvard das Recht, internationale Studierende aufzunehmen. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) spricht von weltweiten Folgen.

Die Freiheit der Wissenschaft gerate täglich weiter unter Druck, führte Mohrs im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen aus. Er bezeichnete das jüngste Vorgehen der US-Regierung als weitere "hochdramatische Wendung". Aus ideologischen Gründen werde in den USA "Internationalität, Kooperation, die ganze Wissenschaft" angegriffen. Insbesondere im Fall der weltweit vernetzten Elite-Universität Harvard sei mit weitreichenden Auswirkungen zu rechnen.

Mohrs: Folgen für Studierende aus Niedersachsen nicht absehbar

Mit Blick auf die Zukunft stellte Mohrs jedoch klar: "Wir können noch nicht genau absehen, was das am Ende konkret bedeutet." Das gelte auch für Studierende aus Niedersachsen, die in Harvard immatrikuliert und besorgt seien. Eine klare Aussage, wie es für sie weitergehe, könne der Minister nicht treffen. Es müsse "Tag für Tag" geguckt werden, wie sich die Situation in den USA entwickle.

Studienstiftung: "Massive Verunsicherung" bei deutschen Studierenden

Auch Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes, sprach zuletzt von einer "massiven Verunsicherung". Diese halte jedoch bereits seit Wochen und Monaten unter den geförderten deutschen Harvard-Studierenden an. Die Situation jetzt sei eine neue Eskalationsstufe, sagte Julius. Zuletzt hieß es, ausländische Studierende müssten sich nach anderen Hochschulen umsehen - sonst sollen sie ihren Aufenthaltsstatus in den USA verlieren. Rund 6.800 Studentinnen und Studenten wären davon betroffen. Das macht ein Viertel der Studierendenschaft aus.

Wissenschaftsminister spricht von "großem Plan"

Heimatschutzministerin Kristi Noem begründete den Schritt, internationale Studierende von Harvard auszuschließen, unter anderem mit Antisemitismus auf dem Campus. Mohrs spricht dagegen von einem "großen Plan", der von der Trump-Regierung verfolgt werde. Ziel sei, "die Wissenschaft kaputt zu machen, weil sie als kritische Stimme aus der Gesellschaft genommen werden soll".