Niedersachsen Wie die Trockenheit im Harz die Wiederaufforstung erschwert
In den vergangenen Monaten hat es kaum geregnet - und die Trockenheit macht dem Harz zu schaffen: Dort, wo mit viel Aufwand aufgeforstet wird, fehlt den jungen Bäumen nun Wasser.
Auf Dürrekarten ist der Harz schon länger tiefrot, die Waldbrandgefahr changierte zuletzt zwischen Stufe drei und vier. Dabei bräuchten insbesondere junge Pflanzen ohne tiefreichendes Wurzelwerk viel Oberflächenfeuchtigkeit, erklärt Michael Rudolph von den niedersächsischen Landesforsten. Eine 20 Zentimeter hohe Douglasie hat es denn auch nicht geschafft. "Die stand ein halbes Jahr, dann kam die Trockenheit und dann der Spätfrost, sodass der Baum eingegangen ist", sagt Rudolph.
105 Millionen Euro für Wiederbewaldung
Dabei ruhen auf den jungen Pflanzen große Hoffnungen: Die Wälder im Harz hatten zuletzt sichtbar gelitten, in den kommenden zehn Jahren sollen nach dem Willen des Landwirtschaftsministeriums 105 Millionen Euro in die Wiederaufforstung fließen. Die aus dem Harz vertrauten Fichten spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Stattdessen sollen klimaresilientere Misch- und Laubwälder entstehen, wie Ministerin Miriam Staudte (Grüne) angesichts der Trockenheit am Donnerstag noch einmal bekräftigte.
Bäume müssen Höchst- und Tiefsttemperaturen aushalten
Wie groß die Schäden durch die Trockenheit insgesamt sind, ist noch unklar. Klar ist für Rudolph, dass der Mangel an Regen die Aufforstung im Harz erschwert. Und dass sich die Wettereinflüsse grundsätzlich verändern: Bäume müssten künftig 40 Grad im Sommer und Minus 20 Grad im Winter aushalten. Einigen Sorten kämen aber mit den Wetterextremen zurecht: Spitzahorn, Vogelkirsche, Ebereschen, Haselsträucher etwa haben vergangene Trockenheitswellen durchaus überstanden, berichtet Rudolph.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 23.05.2025 | 19:30 Uhr
