
Rheinland-Pfalz Unfall an Moselschleuse Müden: Schiffsführer muss Geldstrafe zahlen
Monatelang konnten auf der Mosel keine Schiffe fahren, weil ein Frachter eine Schleuse bei Müden gerammt hatte. Jetzt hat das Amtsgericht entschieden, wer verantwortlich war.
Anfang Dezember 2024 war ein Frachter auf der Mosel ungebremst in die Schleuse bei Müden gefahren. Es dauerte Monate, bis sie wieder intakt war. 70 Schiffe stauten sich die Mosel hinauf. Damit die Schiffsleute an Weihnachten nicht auf der Mosel festsitzen, wurden alle Schiffe aufwendig notgeschleust. Erst im Februar konnten Schiffe wieder durch die reparierte Schleuse fahren.
Unfallfrachter fuhr im Autopilot
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, blieb lange ein Rätsel. Im April 2025 stand fest: Das Schiff war im Autopilot-Modus gefahren. Warum der Schiffsführer nicht eingegriffen hatte, ist bis heute nicht bekannt. Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum wurden nicht gefunden.
Fahrlässige Gefährdung des Schiffsverkehrs
Durch den Unfall ist nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn ein Schaden von etwa 5,4 Millionen Euro entstanden. Nun wurde gegen den 27-jährigen Schiffsführer ein Strafbefehl verhängt. Die Staatsanwaltschaft Koblenz und das Amtsgericht Sankt Goar bestätigten einen Bericht der Rhein-Zeitung. Ihm wird fahrlässige Gefährdung des Schiffsverkehrs vorgeworfen. Er muss eine Geldstrafe zahlen. Wie hoch sie ist, teilte das Gericht nicht mit. Der Strafbefehl sei rechtskräftig, heißt es.
Sendung am Di., 27.5.2025 19:00 Uhr, SWR1 RP Nachrichten