Eine Person führt mit einem Ozempic-Pen (0,5 mg) eine subkutane Injektion durch.

Saarland Auch im Saarland mehr gefälschte Rezepte für Abnehmspritzen

Stand: 24.05.2025 18:16 Uhr

Eigentlich sollen sie stark übergewichtigen Menschen helfen. Doch Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy sind zum regelrechten Lifestyle-Produkt geworden. Das ruft auch Kriminelle auf den Plan, die mit gefälschten Papierrezepten Geld verdienen wollen, auch im Saarland.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in den vergangenen beiden Jahren vermehrt Rezeptfälschungen beobachtet. Mit falschen Papierrezepten wollten Menschen vor allem an Abnehmmedikamente wie Ozempic oder Wegovy kommen. Ähnliches hat auch der GKV-Spitzenverband bereits berichtet.

Papierrezepte fallen inzwischen auf

Auch die Apothekerkammer des Saarlandes bestätigte auf SR-Anfrage diesen Trend, der sich allerdings nicht in Zahlen festmachen lässt. Die Apothekerinnen und Apotheker seien aber für das Thema sensibilisiert. Gut 90 Prozent der Rezepte liefen inzwischen digital ab. Ein Papierrezept falle da schon auf, zumal noch dann, wenn eine weit entfernte Arztpraxis angegeben sei und das Rezept auf ein so spezielles Medikament wie etwa Ozempic ausgestellt sei.

Außerdem seien solche Abnehmspritzen im Netz mit wenigen Klicks – illegal und ohne jede Absicherung – zu bekommen, was für die entsprechende Kundschaft den Weg über die Apotheke ohnehin unattraktiv machen dürfte. Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), warnt aber eindringlich davor, rezeptpflichtige Abnehmpräparate ohne Begleitung von Ärzten oder Apothekern einzunehmen – was bei gefälschten Rezepten in der Regel der Fall sei.

„Eine Eigentherapie ist gefährlich“, so Preis. Gleiches gelte für Mittel auf dem Schwarzmarkt, deren Dosierung oft nicht stimme. Manchmal enthielten sie auch gar keinen Wirkstoff, gesundheitsschädliche Dosierungen oder andere, bedenkliche Stoffe. 

So ist die Rechtslage

In Deutschland gelten Abnehmspritzen als Diabetes-Medikamente und sind damit verschreibungs- und apothekenpflichtig. Bei Diabetikern tragen hier die Krankenkassen die Kosten. Bei einer Verordnung über Privatrezept zur Behandlung von Adipositas müssen die Anwender das Medikament selbst bezahlen.

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