Ein Auto fährt an einem Hinweisschild vorbei auf die Autobahn 20.

Schleswig-Holstein Klage gegen Ausbau der A20: Immobilienfirma fürchtet um Parkplätze

Stand: 04.06.2025 16:51 Uhr

Durch die geplante Baustelle der Autobahn 20 bei Bad Segeberg könnten Kundenparkplätze eines Edeka-Markts wegfallen. Verkehrsminister Madsen hofft, dass man sich trotz Klage schnell einigen kann.

Von Bastian Pöhls

Auf die Frage ob er genervt gewesen sei, als er von der Klage zum Weiterbau der A20 hörte, sagt Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) zu NDR Schleswig-Holstein: "Nein, ich bin nie genervt. Ich finde das absolut in Ordnung, das steht auch jedem zu." Wichtig sei jetzt, im Gespräch zu bleiben. Er sei zuversichtlich, dass man eine Lösung finde.

Eigentümerfirma klagt gegen den Wegfall von Kundenparkplätzen

Eine Immobilienverwaltung, die Vermieter eines Edeka-Markts in Bad Segeberg (Kreis Segeberg) ist, hat Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht. Zuerst hatte der SHZ berichtet.

Beim Weiterbau der A20 von Weede nach Wittenborn (beide Kreis Segeberg) solle auf dem Gelände eines Edeka-Markts am Stadtrand von Bad Segeberg ein Knick entstehen. Die Autobahntrasse führe laut dem Bericht nicht an dem Markt vorbei. Der Knick solle auf dem Nachbargrundstück als Ausgleichsmaßnahme für den Autobahnbau entstehen. Für die Dauer des Baus würden Baufahrzeuge viele Parkplätze blockieren.

Edeka-Konzern und Marktinhaber nicht an Klage beteiligt

Auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein teilt eine Sprecherin von Edeka Nord mit: "Weder Edeka Nord noch der selbstständige Kaufmann vor Ort haben eine entsprechende Klage eingereicht." Nach NDR-Informationen hat der Eigentümer des Supermarktgebäudes Klage gegen das Land Schleswig-Holstein eingereicht. Es handelt sich dabei um die DeWert Deutsche Wertinvestment GmbH, ein Immobilien-Unternehmen aus Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen). Eine Anfrage ans Unternehmen blieb bislang unbeantwortet.

Bürgermeister gibt sich entspannt

Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen (parteilos) zeigt sich im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein zuversichtlich, dass der Bau planmäßig beginnen kann. In der Stadt gehe aber allmählich das Verständnis verloren: "Wenn jetzt tatsächlich ein temporärer Wegfall von Parkplätzen angeführt wird, um gegebenenfalls eine Klage zu begründen, dann finde ich das schwierig."

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Schleswig-Holstein Magazin | 03.06.2025 | 19:30 Uhr