Ein Kornfeld bei stark bewölktem Himmel.

Schleswig-Holstein Regen nach der Dürre: Hoffnung auf Rettung der Ernte in SH

Stand: 31.05.2025 05:00 Uhr

Die Niederschläge der vergangenen Tage kamen laut Bauernverband gerade noch rechtzeitig. Der anhaltende Regen könne zumindest einen Teil der Ernte sichern. Spitzenerträge werden es aber wohl nicht mehr.

Von Julian Marxen

Wetterexperten sind sich einig: So ein trockenes Frühjahr hat es ewig nicht gegeben. Umso größer dürfte die Erleichterung bei Landwirten sein, dass ihre Pflanzen auf den Feldern nach langer Durststrecke nun endlich wieder etwas zu trinken bekommen. Denn: Wäre es noch länger sonnig, warm und trocken geblieben, hätte das wahrscheinlich verheerende Folgen gehabt. "Es stand Spitz auf Knopf", weiß Peter Koll, Geschäftsführer der Kreisbauernverbände Herzogtum Lauenburg und Stormarn. "Der Regen kam gerade noch rechtzeitig und kann zumindest einen Teil der Ernte retten." 

Grünflächen und Futterfrüchte brauchen noch mehr Regen

Schon jetzt helfen die aktuellen Niederschläge laut Koll besonders den Feldfrüchten auf den schweren, nährstoffreichen Böden im Östlichen Hügelland: Gerste, Winterweizen, Hafer und Raps. Deutlich mehr Wasser brauchen zum Beispiel noch Silomais, Ackerbohnen und Zuckerrüben, die zu Tierfutter verarbeitet werden. Sie werden später im Jahr geerntet und benötigen nach Angaben des Bauernverbands im Sommer weitere Regenphasen.

Eine Drohnenaufnahme eines Feldes in Schleswig-Holstein.

Das wird keine Spitzenernte: Erste Schäden durch die Trockenheit sind auf einigen Feldern in Schleswig-Holstein bereits deutlich zu erkennen.

Und auch die sandigen, durchlässigen Böden auf dem Geestrücken sowie in Südholstein sind auf zusätzliche Niederschläge angewiesen. "Hier waren die Grünlandflächen nach dem ersten Schnitt schon fast verdorrt", berichtet Koll. 

Aussicht: Wohl keine Spitzenernte

Im Großen und Ganzen dürften die Landwirte aber erst einmal aufatmen. "Die Lage entspannt sich etwas", meint Koll. "Die Kulturen können sich mit dem Regen nun überwiegend erholen." Trotzdem: Die Trockenheit hat bereits ihre Spuren hinterlassen. Erste Schäden, gerade beim Wintergetreide, seien schon erkennbar, betont Koll. Deshalb ist für ihn jetzt schon klar: "Die Spitzenerträge werden wir auch in diesem Jahr sicher nicht ernten." Dennoch könne es durchaus noch eine "passable Ernte" werden. Vorausgesetzt natürlich, das Wetter hält keine weiteren unangenehmen Überraschungen parat. 

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 31.05.2025 | 08:00 Uhr