
Schleswig-Holstein Segeberger Forst: Fünf Wolfswelpen überleben nach Tod der Mutter
Die Welpen der an Ostern bei Rickling totgefahrenen Wölfin haben offenbar überlebt. Darauf lassen Aufnahmen einer Wildkamera schließen. Möglicherweise wurden die mutterlosen Tiere von älteren Welpen mitversorgt.
Mindestens fünf Jungtiere eines Wolfsrudels aus dem Segeberger Forst haben den Tod ihrer Mutter überlebt. Das geht aus Aufnahmen einer Wildkamera vom 17. Mai hervor, wie das Landesamt für Umwelt mitteilt. Bei Rickling (Kreis Segeberg) war am Ostermontag (21.4.) eine Wölfin durch einem Verkehrsunfall auf der B502 getötet worden. Nach Angaben des Landesamts hatte sie wenige Tage zuvor Junge geboren - darauf deuteten Milchspuren an ihren Zitzen hin.
Die Überlebenschancen der Welpen schätzte man zunächst als sehr gering ein, sagt Martin Schmidt, Sprecher des Landesamts. Denn in solchen Fällen gebe es keine Möglichkeit, dass andere Tiere die Jungen aufnehmen und säugen.

Die Aufnahmen einer Wildkamera zeigen fünf Wolfswelpen. Wahrscheinlich handelt es sich um die Jungtiere der überfahrenen Wölfin.
Jungtiere offenbar nicht mehr auf Muttermilch angewiesen
Ob die nun fotografierten Welpen tatsächlich von der überfahrenen Wölfin stammen, lässt sich laut Schmidt nur durch eine Genanalyse eindeutig klären. Es sei jedoch sehr wahrscheinlich, da in einem Wolfsrudel in der Regel nur ein Tier trächtig sei. Das hieße auch, dass die Jungtiere offenbar nach dem Tod ihrer Mutter nicht mehr auf deren Milch angewiesen waren. Schmidt vermutet, dass die Tiere stattdessen von älteren Welpen aus dem Rudel mit Nahrung versorgt wurden.
Ein solches Verhalten sei bei jungen Wölfen normalerweise erst zu einem späteren Zeitpunkt zu beobachten, erklärt Schmidt. In diesem Fall hat die ungewöhnlich frühe Futterhilfe vermutlich mindestens fünf Jungtieren das Leben gerettet
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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 21.05.2025 | 16:30 Uhr