Die Arme eines Mannes halten mit Gewalt die Arme einer Frau fest.

Hamburg Mehr Gewalt in Beziehungen in Hamburg: Elektronische Fußfessel gefordert

Stand: 26.05.2025 05:21 Uhr

Vom Partner oder Ex-Partner bedroht, geschlagen oder vergewaltigt - das erlebt etwa jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben. Und die Zahlen steigen weiter - auch in Hamburg.

In den ersten drei Monaten wurden dieses Jahr in der Hansestadt in 1.096 Fällen Opfer von Partnergewalt registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um elf Prozent.

Vor allem Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe haben von Januar bis März deutlich zugenommen - um mehr als 47 Prozent. Und die Fälle von vorsätzlicher Körperverletzung stiegen in diesem Zeitraum um mehr als 13 Prozent. Das teilte der Senat auf Anfrage der CDU-Fraktion mit. Genau 512 Mal haben Hamburger Amtsgerichte allein im ersten Quartal angeordnet, dass Täter sich dem Opfer nicht nähern dürfen und aus gemeinsamen Wohnungen ausziehen müssen.

Thering fordert konsequenten Einsatz von Fußfesseln

CDU-Chef Dennis Thering fordert weitere Maßnahmen: "Wir müssen das spanische Modell einführen. Dort wird konsequent auf die Fußfessel für die Täter gesetzt. So könnten die Opfer bestmöglichst geschützt werden."

Bisher wurde in Hamburg laut Innenbehörde nur in einem Fall von Beziehungsgewalt die elektronische Fußfessel angeordnet. Das war vor fünf Jahren. Allerdings wurde die Anordnung nach einer Beschwerde des Betroffenen vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht wieder aufgehoben.

Senat: Bereitschaft zur Anzeige hat sich erhöht

Die steigenden Zahlen von Beziehungsgewalt führt der Senat auf eine "erhöhte gesellschaftliche Aufmerksamkeit" zurück. Das lasse die Bereitschaft zur Anzeige dieser Taten steigen, heißt es.

In den weitaus meisten Fällen sind Frauen von Partnergewalt betroffen. Aber auch Männer erleben Gewalt in Beziehungen.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 26.05.2025 | 06:00 Uhr