Landespastorin Annika Woydack, Vorstandsvorsitzende Diakonie Hamburg

Hamburg Koalitionsvertrag in Hamburg: Sozialverbände vermissen Konkretes

Stand: 18.05.2025 12:26 Uhr

Die rot-grüne Regierungskoalition in Hamburg hat sich in ihrem Koalitionsvertrag zur sozialen Verantwortung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bekannt - das begrüßt die Diakonie. Doch neben Absichtserklärungen fehlen ihr auch konkrete Maßnahmen.

Ähnlich sieht es der Paritätische Wohlfahrtsverband. Der neue Koalitionsvertrag von SPD und Grünen wecke sowohl Hoffnung als auch Enttäuschung, sagte Kristin Ahlheit, die geschäftsführende Vorständin des Verbands. Im Bereich Migration hätte sie sich einen stärkeren Fokus auf gelingende Integration statt auf Ausweisungen gewünscht.

Mehr Anstrengungen im Bereich Pflege gewünscht

Landespastorin Annika Woydack vom Diakonischen Werk sagte: "Es fehlt uns an Konkretem, natürlich wirklich beim ganzen Thema Armut, Wohnungslosigkeit und Pflege." Pflege zum Beispiel sei das sozialpolitische Thema. So stehe es erfreulicherweise auch im Koalitionsvertrag, betonte Woydack. Aber Pflege brauche echte Reformen und mehr Fachkräfte. Da wünscht sich die Landespastorin mehr Anstrengungen.

Wie der Bedürftigkeit am Hauptbahnhof begegnen?

Problematisch sei auch, wenn - wie am Hamburger Hauptbahnhof - Hilfebedürftigkeit in Zusammenhang mit öffentlicher Ordnung und Sicherheit gebracht werde, so Woydack weiter. "Bedürftigkeit ist immer erst mal eine Not, wo wir gucken müssen, wie wir die Menschen unterstützen können, dass sie wieder selber auf die Füße kommen."

Kristin Ahlheit vom Paritätischen Wohlfahrtsverband fordert einen Ausbau der Hilfestrukturen für Obdachlose. Polizeiliche Maßnahmen allein würden das Problem nicht lösen, sie seien der falsche Hebel.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.05.2025 | 13:00 Uhr