Hamburg Senats-Gutachten: Hamburgs Mieten um 25 Prozent gestiegen
In Hamburg sind die Angebotsmieten binnen fünf Jahren um 25 Prozent gestiegen. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als in den anderen Großstädten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten im Auftrag der Stadt.
Hamburgs Stadtentwicklungsbehörde ist das 13-seitige eigene Gutachten eher unangenehm, denn es kommt zu dem Ergebnis: Das Mietpreisniveau in Hamburg ist in den Jahren von 2018 bis 2023 deutlich gestiegen und liegt signifikant über dem Durchschnitt der deutschen Großstädte. Vor allem 60 bis 80 Quadratmeter große Wohnungen sind teuer.
Mietanstieg fällt höher aus als Inflation
Hamburgs Angebotsmieten kletterten von 11,81 Euro pro Quadratmeter 2018 auf 14,71 Euro im Jahr 2023. Und noch etwas schreiben die Gutachter: Bemerkenswert sei auch, dass der Mietanstieg höher ausfiel als die Inflation.
Dabei betont die Behörde doch immer den Erfolg der Wohnungspolitik in Hamburg. Ein Sprecher sagt, das Gutachten sei eigentlich nur intern für die Bezirksämter gedacht. Denn die brauchen eine Rechtsgrundlage, um deutlich überhöhte Mieten zu verfolgen. Dennoch habe man das Gutachten ins Transparenzportal gestellt, wo es Hamburgs Linken-Fraktionschefin Heike Sudmann entdeckte.
Linke kritisiert Senat: Kein Musterschüler
Sudmann kommentiert: "Das Gutachten zeigt, dass der Senat sich völlig zu Unrecht als deutschlandweiter Musterschüler preist. Der Senat muss endlich massiv gegen Mietwucher vorgehen. Dafür brauchen wir schnell mehr Personal."
Die Linken-Fraktionschefin begründet das auch damit, dass die Bezirksämter bisher keinen einzigen Vermieter wegen mindestens 20 Prozent überzogener Mieten angeschrieben haben sollen. Vor der Wahl hatte der Senat ein Portal für überhöhte Mieten geschaffen und angepriesen, bei dem mehrere hundert Mietwucher-Meldungen eingingen. Die würden alle noch geprüft, heißt es aus der Stadtentwicklungsbehörde.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.05.2025 | 12:00 Uhr
