Die Aufschrift «Kein Netz» ist auf dem Bildschirm eines Mobiltelefons zu sehen.

Nordrhein-Westfalen "Die Schattenseiten des Landlebens" - eure Funkloch-Erlebnisse aus NRW

Stand: 26.05.2025 21:46 Uhr

NRW ist dicht besiedelt, trotzdem gibt es noch Lücken im Mobilfunknetz. Wir haben euch nach euren Funklöcher-Erlebnissen gefragt.

"Hallo? Bist du noch da?" Sätze, die mit Sicherheit jeder schon einmal gesagt hat, wenn mitten im Gespräch die Verbindung abbricht. Über 98 Prozent von NRW sind laut Bundesnetzagentur mit einem 4G- oder 5G-Netz ausgestattet. Und dennoch gibt es sie: die sogenannten "weißen Flecken", in denen es gar keine Verbindung gibt.

Mobilfunkmesswoche | WDR Aktuell

Ihr habt uns erzählt, an welchen Orten in NRW, ihr mit Funklöchern zu kämpfen habt und was das für euren Alltag bedeutet. Ob Bonn, Krefeld, Gütersloh oder Bergisch Gladbach - wir haben zahlreiche Nachrichten von euch erhalten, in denen ihr von Netz-Problemen berichtet.

Manche Orte in NRW sind ein "absolutes Funkloch"

So ärgert sich eine WDR-Nutzerin vor allem über Funklöcher auf der Hahner Straße zwischen Lammersdorf und Mulartshütte in der Nähe von Aachen. "Das sind alles Strecken, die von Pendlern sehr regelmäßig genutzt werden", schreibt die WDR-Userin. Dazu sei die Hahner Straße auch ein Unfallschwerpunkt. "Wenn da also jemand mal in den Büschen liegt, ist die Chance, dass man mit dem Handy den Notruf betätigen kann, gleich null."

Landschaft bei Oberelspe-Oedingen, Deutschland,

Oedingen: Schöne Landschaft, aber kein Netz

Dass ein Funkloch im Notfall zu Problemen führen kann, meint auch Patricia Berger. Sie arbeitet ein Mal die Woche in Oedingen, einem Ortsteil von Lennestadt im Sauerland, wo es ein "absolutes Funkloch" gibt.

"Blöd für mich, weil mich so die Kita oder Schule nicht erreichen kann, wenn es einen Notfall geben sollte."

Funklöcher im Arbeitsalltag "zum Verzweifeln"

Auch im Arbeitsalltag kann schlechtes oder gar kein Netz ärgerlich sein. Johannes Görschlüter ist beruflich viel im Münsterland unterwegs und kann gleich von mehreren großen Funklöchern berichten, zum Beispiel zwischen Ostbevern und Milte. "Das Thema ist eines zum Verzweifeln."

Die historische Wassermühle auf dem Schlossgelände Gartrop in Hünxe

Auch bei der historischen Wassermühle in Gartrop gibt es kein Netz

"Das sind die Schattenseiten des Landlebens", schreibt Claudia Lenßen. Denn vor allem im ländlichen Raum scheint es besonders viele "weiße Flecken" zu geben. So berichtet Markus Kunze aus Gartrop bei Hünxe, dass das Telefonieren nur im Dachboden möglich sei. Die Gemeinde habe sogar Mobilfunkbetreiber wegen diesem und anderer Funklöcher angeschrieben. "Vergeblich."

Annika Mielke kann den Funklöchern hingegen auch etwas Positives abgewinnen. Sie wohnt mit ihrer Familie im Diepeschrather Wald zwischen Köln und Bergisch Gladbach. "Telefonieren geht nur draußen an einer bestimmten Stelle, Daten dauern ewig." Die Kinder würden das hassen, sagt sie. "Wir Eltern freuen uns."

Mobilfunkmesswoche startet am Montag in NRW

Um die Funklöcher zu schließen, startet ab Montag die dritte Mobilfunkmesswoche in NRW - zum ersten Mal auch bundesweit. In dieser Woche kann jeder Smartphone-Nutzer dazu beitragen, dass Funklöcher entdeckt werden. "Die Funkloch-Messung mache ich am Montag auf jeden Fall mit", sagte WDR-Userin Beate.

Das geht mit der kostenlosen Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Wer die App heruntergeladen hat, kann sein Handy ganz normal benutzen. Sobald die App gestartet wurde, läuft im Hintergrund automatisch die Messung des Handynetzes. Mit den Daten, die vollkommen anonym bleiben, erstellt die Bundesnetzagentur dann eine Funklochkarte, um festzustellen, wo es im Land noch Verbesserungspotenzial gibt.

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