Eine Website der Verbraucherzentraler warnt vor unseriösen Online-Shops.

Nordrhein-Westfalen Fake Shops: Wie man sich schützt und wie sie bekämpft werden sollen

Stand: 21.05.2025 12:36 Uhr

Etwas online bestellt, bezahlt - doch die Ware kommt nicht. Jeder achte Deutsche ist schon Opfer von Fake Shops geworden. Was die Ministerien nun unternehmen wollen - und was die Verbraucherzentrale empfiehlt.

Es sieht aus, wie die Website eines seriösen Markenshops, bietet Waren zu günstigen Preisen an - doch die bestellte Ware kommt nie an. Der Shop verschwindet wieder aus dem Internet und Kundinnen und Kunden haben kaum eine Chance, ihr bereits gezahltes Geld wiederzusehen.

Fake Shops: Wie sie bekämpft werden sollen und wie man sich schützt | WDR aktuell

Dagegen wollen die Verbraucherschutzministerinnen und -minister der Länder jetzt vorgehen. Bis Freitag kommen sie bei einem Treffen in Berlin zusammen, um unter anderem neue Regeln zur Bekämpfung von Fake Shops zu besprechen.

Was soll sich ändern?

Die Verbraucherschutzministerinnen und -minister wollen die Bundesregierung auffordern, "die Vermittlungsdienste effektiver zu regulieren, denn Vergleichsportale oder Online-Marktplätze übernehmen nur selten die Haftung". Das sagte die Vorsitzende der Konferenz, Felor Badenberg (CDU), im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen.

Online-Plattformen wie Google, Amazon oder Facebook sollten stärker in die Pflicht genommen und deren Sorgfaltspflichten ausgeweitet werden. Heißt: Sie sollen stärker überprüfen, ob sie zu Fake Shops führen - und die Händler dann von ihren Seiten entfernen. Außerdem sollten Fake-Shop-Seiten schneller und einfacher abgeschaltet werden können.

Wie kann ich Fake Shops erkennen?

  • Unbekannte Shops sollten Kundinnen und Kunden zunächst über eine Suchmaschine überprüfen. Gibt es zum Beispiel keine Bewertungen, gilt es, misstrauisch zu sein.
  • Gleiches gilt, wenn eigentlich teure Waren zu "Superpreisen" angeboten werden, sagt die Verbraucherzentrale.
  • Außerdem würden bei Fake Shops oft wichtige Angaben im Impressum fehlen - oder es fehlt ganz. Hier warnt die Verbraucherzentrale: Manchmal würden Angaben anderer Personen oder Firmen genutzt, um Seriösität vorzugaukeln.
  • Vorgegaukelt werden manchmal auch Siegel wie zum Beispiel Trusted Shops, die die Seriösität eines Händlers belegen sollen. Nur wenn sich beim Klick auf das Siegel die Seite des Zertifikatanbieters öffnet und der Shop dort in grün "als gültig" aufgeführt ist, ist das Siegel echt. Helfen kann außerdem der Fake-Shop-Finder der Verbraucherzentrale:
  • Auch wenn Zahlungen nur per Vorkasse oder Kreditkarte möglich sind, ist Vorsicht angebracht. Manche Fake Shops bieten vermeintliche Zahlungen über Dienstleister wie Paypal oder Klarna an, bei denen es eigentlich einen Anspruch auf Käuferschutz gibt. Oft sind diese Optionen bei Fake Shops nur als Grafik hinterlegt und nicht anklickbar.

Wie bekomme ich mein Geld zurück?

In den meisten Fällen muss das gezahlte Geld als "Lehrgeld" abgeschrieben werden, sagt die Verbraucherzentrale. Oft ist die Spur zu Fake Shops nur schwer zurückzuverfolgen, weil ein Impressum fehlt, die Internetseiten schnell wieder verschwinden und die Bankkonten im Ausland sind.

Trotzdem rät die Verbraucherzentrale, die eigene Bank oder Zahlungsdienstleister zu kontaktieren und um eine Rückerstattung zu bitten. Außerdem sollten Kundinnen und Kunden Strafanzeige bei der Polizei stellen und eventuellen Mail-Verkehr mit den Shop-Betreibern aufzubewahren.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 21.05.2025 auch im Fernsehen, in der Sendung Markt um 20.15 Uhr.