
Nordrhein-Westfalen NRW-Wetter: Weiterhin meist trocken - droht ein Hitzesommer?
Seit Wochen gibt es in NRW viel Sonne und wenig Regen. Das wird wohl noch so bleiben - vorerst. Nun warnen Forscherinnen und Forscher vom Max-Planck-Institut auch noch vor einem Hitzesommer. Wie verlässlich ist die Prognose?
Am Wochenende kann es auch mal Quellwolken und vereinzelt etwas Regen geben. Grundsätzlich ändert sich am verbreitet sonnigem Wetter in NRW auch danach erst mal nichts. Die Wetterlage bleibt.
Neuer Trockenheit-Rekord in diesem Frühjahr?
"Wir haben seit Wochen wenig Bewegung und wenig Änderung im Wetter", sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt. Schon seit Mitte Februar hätten wir in NRW - mit wenigen Unterbrechungen - meist sonniges und trockenes Wetter. Gehe es so weiter, sagt er, könnte es das trockenste Frühjahr in NRW seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden - sollte nicht Ende Mai doch noch der Regen kommen.
Derzeit sagt Meteorologe Vogt über die nächsten Wochen: "Aktuell sieht es so aus, als würde sich die Wetterlage erst ab dem letzten Maiwochenende umstellen." Wie viel Regen dann falle, sei noch nicht vorherzusagen, aber es werde wahrscheinlich etwas mehr sein - "erstmalig seit den Osterferien wieder".

Trockenheit am Rhein bei Düsseldorf-Oberkassel am 15. Mai 2025
Max-Planck-Forscher: Hitzesommer in Sicht
Laut Modellrechnungen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg steht Europa in diesem Jahr ein Hitzesommer bevor. Auf Grundlage von Ozean-Daten sei ein Wärmestau im Nordatlantik zu erkennen - das lasse einen außergewöhnlich heißen Sommer erwarten, teilten die Forscherinnen und Forscher am Dienstag mit.
Diese Prognose basiere auf der Erfahrung, dass europäischen Hitzesommern häufig ein Wärmestau im Nordatlantik vorausgehe, der sich jeweils etwa drei Jahre vor einem Hitzeextrem aufbaue. Solche extrem warmen Sommer ließen sich also bis zu drei Jahre im Voraus vorhersagen. Ursache des Wärmestaus sind Anomalien des Wärmetransports im Ozean, die sich auch auf die Atmosphäre auswirken.
WDR-Meteorologe Vogt: Dramatische Vorhersagen verfrüht
Jürgen Vogt hält Vorhersagen eines Hitzesommers für verfrüht. Wie der Sommer werde, das wisse noch keiner, sagt er. Das europäische Zentrum für mittelfristige Vorhersagen errechne experimentelle Langfristprognosen. "Die gehen im Augenblick davon aus, dass es ein bis zwei Grad wärmer wird als im langjährigem Schnitt und fünf bis 15 Prozent trockener."
Eine wärmere Welt ist eine feuchtere Welt.
WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
Daraus könne man aber nicht schließen, dass es ein beispielloser Horrorsommer werde. Was dagegen als sicher gilt: "Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels gehen die Modellrechnungen davon aus, dass es wärmer werde - und eine wärmere Welt wird eine feuchtere sein." Pro Grad Celsius mehr Lufttemperatur könne die Atmospähre sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen, sagt Vogt. "Das kann dann natürlich auch abregnen."
Vor allem im Winter mehr Regen
Allerdings werde diese Zunahme gemäß der Berechnungen nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt sein. Für Winterhalbjahre rechneten die Modelle mit mehr Niederschlag, für Sommerhalbjahre eher mit gleichbleibenden Regenmengen - allerdings mit Starkregenereignissen und längeren Trockenphasen im Wechsel.
Hier findet ihr Infos, was das aktuelle Wetter für den Alltag bedeutet:
Unsere Quellen:
- WDR-Wetterredaktion
- WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
- Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Meteorologie
- Nachrichtenagentur dpa