
Nordrhein-Westfalen Verkaufsverbot von Lachgas: In diesen NRW-Städten gilt es schon
Die Bundesgesundheitsministerin will den Verkauf von Lachgas an Minderjährige verbieten. Einige NRW-Städte machen das jetzt schon. Ein Überblick.
"Lachgas ist kein harmloser Spaß, sondern insbesondere für Kinder und Jugendliche mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden", sagte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daher möchte sie als eine ihrer ersten Amtshandlungen ein bundesweites Verkaufsverbot der Partydroge für Minderjährige auf den Weg bringen.
Bisher: Ein Flickenteppich von Verboten
Aktuell gibt es keine bundesweite Regelung zu Lachgas. Hamburg hat als erstes Bundesland das Verbot für den Verkauf an Minderjährige landesweit umgesetzt, Schleswig-Holstein und Niedersachsen planen ebenfalls ein Verbot im Laufe des Frühjahrs. In NRW haben bisher einzelne Städte solch ein Verkaufsverbot auf den Weg gebracht, weitere prüfen ein Verbot oder haben entsprechende Anträge bereits auf dem Tisch liegen.
Verbote schon im Ruhrgebiet und OWL
Dortmund hat in NRW schon im Februar den Anfang gemacht und den Verkauf von Lachgas an Minderjährige verboten. Auch Gütersloh, Bielefeld und Dormagen haben entsprechende Verbote erlassen. Ganz frisch reihen sich Mülheim an der Ruhr und Neuss in die Reihe der Städte ein. Hier wurden die entsprechenden Anträge am 15. und 16. Mai beschlossen.
Weitere Städte prüfen
Auch in anderen Städten ist das Verbot ein Thema und wird diskutiert. Unter anderem Köln, Düsseldorf, Bochum, Bonn, Essen und Solingen prüfen entsprechende Verbote. Wuppertal und Münster hoffen hingegen auf eine landes- oder bundesweite Regelung. "Der Bund muss sich schnell mit Ländern und den Kommunen an einen Tisch setzen und nach einer Lösung suchen", fordert auch Thomas Kufen (CDU), Vorsitzender des Städtetags NRW und Oberbürgermeister in Essen.
Gefährliche Nebenwirkungen

Gefährliche Konsumfolgen
Lachgas ist gefährlicher, als es zunächst scheinen mag. Der Stoff Distickstoffmonoxid wird aus Kartuschen häufig zum Konsum in Luftballons gefüllt, durch die der Stoff dann inhaliert wird.
Wie ziemlich betrunken sein, das hält dann nur so 2-3 Minuten. Man ist so leicht benebelt, es ist alles ein bisschen witziger.
Lachgas-Konsument aus Dortmund
Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat untersucht, dass 2023 elf Menschen im Zusammenhang mit Lachgas gestorben sind. Die Droge hat eine betäubende Wirkung, der kurze Rausch dauert etwa 30 Sekunden. Der Konsum kann allerdings auch zu Hirnschäden und langfristigen Lähmungen führen, sagen Expertinnen und Experten.
Auch Kritik an Verboten
Frank Erbgut, Neurologe und Präsident der Deutschen Hirnstiftung, sieht ein Verbot trotzdem kritisch. "Man wird es nicht ganz verbieten können, weil man die Kartuschen weiter zum ursprünglichen Zweck benutzen muss – als Sahneschäumer, als Treibmittel, in der Industrie", sagt er im WDR5-Morgenecho. Er rät dazu, sich die Länder anzuschauen, in denen es schon Verbote gibt, wie England, die Niederlande oder Frankreich, und dort auf Erfahrungswerte zu warten.
Unsere Quellen:
- Websites der Städte und Kommunen in NRW
- WDR-Interview mit Neurologen Frank Erbgut
- Städtetag NRW
- Agentur-Meldungen