
Nordrhein-Westfalen Ausgebüxter Weißkopfseeadler Donald aus Detmold noch in Quarantäne
Der Weißkopfseeadler Donald, der aus der Adlerwarte Berlebeck in Detmold entflogen war, ist inzwischen wohlbehalten zurück. Noch ist er aber in Quarantäne.
Donald sitzt jetzt in einer eigenen Voliere, die nicht von Besuchern eingesehen werden kann. Zu den anderen Tieren darf er noch nicht, denn vielleicht hat er auf seinem Ausflug etwas Falsches gefressen und Parasiten eingeschleppt. Morgen könnten die Laborergebnisse vorliegen.
Anfang vergangener Woche war Donald von der Adlerwarte Berlebeck nach Cuxhaven geflogen. Dort wurde er immer wieder auf einem Deich gesichtet. Zur Rückkehr nach Detmold, in die lippische Heimat, konnte ihn aber niemand bewegen.
Donalds Retter - sein eigener Falkner
Erst ein Falkner aus der Adlerwarte selbst, eine seiner engsten Bezugspersonen, habe es schließlich geschafft. Über mehrere Stunden versuchte der Mann, sich Donald zu nähern - immer wieder rückte der Vogel ab.
Am Deich bei Cuxhaven erschwerten dann auch viele Schaulustige die Annäherungsversuche. Irgendwann klappte es dann aber doch und Donald sprang auf den Falknerhandschuh.

Weißkopfseeadler
Auf den ersten Blick scheint der Adler körperlich fit zu sein. Er befindet sich jetzt, zusammen mit seinem Falkner, auf der Rückreise nach Detmold in den Kreis Lippe.
Krähen hatten den Adler "gehörig drangsaliert"
Auf den weiten Weg an die Elbmündung in die Nordsee hatte sich der Greifvogel am vergangenen Wochenende gemacht. Bei einer Flugvorführung in der Adlerwarte Berlebeck hatten zwei Krähen das 15 Jahre alte Tier "gehörig drangsaliert", so der Tierpark. Mit viel Rückenwind sei er dann Richtung Norden geflogen.
Beim Flug an Nordseeküste von Experten gesichtet
Beim Flug Richtung Norden wurde Donald dann von mehreren Experten gesichtet. "Wir Falkner sind in Deutschland sehr gut vernetzt und helfen einander sofort weiter, wenn ein Vogel ausbüxt und mehrere hundert Kilometer weit unterwegs ist", sagt Benjamin Aschmann, zoologischer Leiter der Adlerwarte Berlebeck.
Weißkopfseeadler sind leicht zu erkennen an ihrem weißen Kopf. Wenn sie fliegen, haben sie eine Spannweite von rund zwei Metern. Heimisch sind sie in Deutschland nicht. Sie stammen aus Nordamerika.
Adler Donald fliegt öfter mal weg
Den Vogel zu finden, war gar nicht so leicht: Der Akku des Senders an seinem Fuß, der dem Falkner normalerweise zeigt, wo sich der Greifvogel befindet, war entladen, so dass es keine Funkverbindung gab.
Es war nicht das erste Mal, dass Donald den Abflug gemacht hat. Einmal zog es ihn bis nach Dänemark, im vergangenen Jahr machte er am Flughafen Langenhagen bei Hannover Station.
"Der Mai scheint sein Lieblingsreisemonat zu sein, da braucht er offenbar immer mal ein paar Tage frei", sagt Aschmann mit einem Augenzwinkern.
Unsere Quellen:
- Stadt Detmold
- Adlerwarte Berlebeck