Helfer in der Nähe der zerstörten Brücke in der Region Brjansk.

Züge verunglückt Sabotage? Zwei Brücken in Russland eingestürzt

Stand: 01.06.2025 10:16 Uhr

Zwei eingestürzte Brücken, zwei Zugunglücke - in Russland haben sich in Regionen nahe der Grenze zur Ukraine zwei verdächtige Vorfälle ereignet. Ermittler gehen von einer Sprengung der Brücken aus.

In Russland sind zwei Brücken kurz hintereinander eingestürzt. In beiden Fällen verunglückten Züge. Russische Ermittler gehen davon aus, dass hinter den Vorfällen Sabotage steckt, beide Brücken seien gesprengt worden, zitieren Nachrichtenagenturen das russische Ermittlungskomitee. Die Behörde ist dem Präsidenten unterstellt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Der erste Vorfall ereignete sich in der Region Brjansk in der Nähe der ukrainischen Grenze. Dort stürzte eine Straßenbrücke auf ein Bahngleis. Ein heranfahrender Personenzug mit 388 Passagieren an Bord verunglückte daraufhin. Die Lokomotive und Waggons entgleisten. Nach Behördenangaben starben dabei mindestens sieben Menschen, 69 wurden verletzt. Der Zug war auf dem Weg von Klimowo nach Moskau.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Gouverneur: "Die Brücke wurde gesprengt"

Die staatliche Eisenbahngesellschaft führte den Einsturz der Brücke auf "illegale Einmischung" zurück. Der amtierende Gouverneur Alexander Bogomas sprach von einer Explosion: "Die Brücke wurde gesprengt", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Bogomas aus einem Interview mit dem russischen Rundfunk. Bogomas äußerte sich nicht dazu, wer für die Explosion verantwortlich sein könnte.

Andrej Klischas, der Vorsitzende des Ausschusses für Verfassungsgesetzgebung des Repräsentantenhauses, beschuldigte auf Telegram die Ukraine, für den Vorfall in Brjansk verantwortlich zu sein. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.

Das vom amtierenden Gouverneur der Region Kursk veröffentlichte Foto zeigt eine beschädigte Brücke in der russischen Region Kursk

Das vom Gouverneur der Region Kursk veröffentlichte Foto zeigt eine beschädigte Brücke in der russischen Region Kursk.

Güterzug in Kursk verunglückt

Der zweite Vorfall passierte in der Region Kursk. Behörden berichten, dass dort eine Brücke einstürzte, als ein Güterzug über sie fuhr. Der amtierende Gouverneur der Region, Alexander Chinstein, und die russische Eisenbahn berichten von dem Unglück auf Telegram.

Chinstein veröffentlichte ein Foto, auf dem entgleiste Waggons auf einer beschädigten Brücke über einer Straße zu sehen sind. "Ein Teil des Zuges stürzte auf eine Straße unter der Brücke", sagte Chinstein. Die Lokomotive habe Feuer gefangen, das schnell gelöscht worden sei. Einer der Fahrer habe Beinverletzungen erlitten.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Brückeneinstürzen gibt, ist unklar. Die Gebiete im Süden Russlands sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor mehr als drei Jahren häufig Ziel ukrainischer Angriffe.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 01. Juni 2025 um 09:00 Uhr.